Lesung und Diskussion ein voller Erfolg

Ausstellung über Menschenrechte noch bis zum Sonntag im Kloster Frauenberg

Die Ausstellung ist noch bis zum Sonntag im Kloster Frauenberg zu sehen
Fotos: Christian Reinhardt.

09.02.2024 / FULDA - Die Ausstellung MENSCHEN.RECHT. zum 75. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist noch bis zum Sonntag im Kloster Frauenberg zu sehen.



"Das Interesse ist erfreulich groß, die Rückmeldungen sind wirklich motivierend, und es wird für längere Zeit die letzte Möglichkeit sein die persönlichen Gedanken im Original zu sehen", lädt der Initiator und Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand zum Endspurt ein.

Spontan auf eine Leinwand notierte Gedanken von bekannten Persönlichkeiten wie dem Dalai Lama, Nadia Murad, Margot Friedländer, Can Dündar und anderen zu Menschenrechten bilden den Kern dieser besonderen Ausstellung.

Bis auf den letzten Platz gefüllt war vor einigen Tagen die Lesung und Diskussion im Flora-Klostercafé mit Michael Brand, die in Kooperation mit "antonius-gemeinsam mensch" veranstaltet wurde, um über aktuelle Herausforderungen von Menschenrechten heute zu sprechen – von der Ukraine über Israel, der Aggression Chinas bis hin zu vergessenen Krisen.

Die Verabschiedung der Menschenrechtserklärung bezeichnete Brand, menschenrechtspolitischer Sprecher der CDU/CSU, als eine der "größten zivilisatorischen Revolutionen der Menschheitsgeschichte". Dass es gelungen war, über ganz verschiedene Gesellschaftsordnungen hinweg einen Grundkonsens über die Würde des Menschen herzustellen, könne in der Rückschau als "politisches Wunder" betrachtet werden.

"Ausstellung lädt zum Nachdenken ein"

"Die Ausstellung lädt zum Nachdenken ein und sie fordert zum Handeln auf", sagte Sebastian Bönisch, Geschäftsführer antonius, die mit ihrem redaktionellen "Nachrichtenwerk" für das im Buchhandel erhältliche Werk MENSCHEN.RECHT. die 30 Artikel der Menschenrechtserklärung in leichter Sprache übersetzt haben. Das "Nachrichtenwerk" produziert für den Deutschen Bundestag die regelmäßige Beilage in leichter Sprache für die Zeitung "Das Parlament".

MdB Brand mahnte, endlich zur Kenntnis zu nehmen, dass im Jahr 75 der Geltung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte die Zeit vor 1945, in Gedanken und Taten, wieder zurückzukehren drohten. "Konkret: Die gewaltsame Ausbreitung von totalitären Ideologien stellt die Welt erneut vor eine globale Herausforderung", warnte Brand. "Statt der Verteidigung der Menschenrechte sind mächtige Regime dabei, in gewaltigem Ausmaß Menschen gezielt zu vernichten."

Zerstörung von Kultur, Geschichte und kulturelle Wurzeln

Dabei gehe dies bis hin zur totalen Vernichtung. Es gehe um Zerstörung von Kultur, von Geschichte und kulturellen Wurzeln. Die Opfer, andere Menschen, würden ihrer Würde beraubt und zu Untermenschen degradiert. "Das gilt nicht nur für die Ukraine, wo Putin die totale Vernichtung der Ukrainer als historische, kulturelle und europäische Nation als Ziel verfolgt. Das gilt nicht nur für China, das Millionen muslimischen Uiguren, tibetischen Buddhisten und auch immer mehr den auf 100 Millionen angewachsene Christen den Kampf angesagt hat. Und die in Xinjiang und Tibet nicht einmal vor Genozid zurückschreckt. Das gilt auch für Hamas, Hisbollah und Iran, die, wie damals die Nazis, die Juden vom Erdboden vernichten wollen."

"Diese Kräfte haben sich verbündet, ihre Verbindung wird stärker", analysiert Brand. "Und diese Kräfte fühlen sich stärker, will sie uns zunehmend schwach sehen. Wir haben hunderten Millionen die Hoffnung gegeben, auch in Freiheit und Würde leben zu dürfen. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen."

Der Appell von Michael Brand:

"Es ist an der Zeit, endlich kämpferischer zu werden, aktiver zu werden. Auch Naivität abzulegen. Es ist an der Zeit, aktiver dafür zu kämpfen, dass wir auch noch 100 Jahre Erklärung der Menschenrechte begehen. Lassen Sie uns gemeinsam die Menschen und ihre Würde verteidigen, gegen deren globale Feinde. Wir sind es denen schuldig, die auf uns setzen. Und auch uns selbst."

Die Ausstellung ist am Freitag von 8  bis 20 Uhr; Samstag und Sonntag von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Der Eingang ist über die Klosterpforte. (pm)+++

X