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Standortbestimmung eines Traditionsvereins

Kevin Schüler: Fulda ohne Borussia wäre ein komisches Gefühl

Kevin Schüler im Freien - und im Trikot von Borussia Fulda
Foto: privat

09.02.2024 / FULDA - Es geht wieder aufwärts mit Fuldas Traditionsverein schlechthin - mit der Borussia. Die Erste, die im vergangenen Sommer mit dem überzeugenden Sieg bei Germania Fulda am Gallasiniring den entscheidenden Schritt tat zum Meisterschaftsgewinn der A-Liga, riecht mit Platz zwei in der Kreisoberliga Mitte am Durchmarsch und dem Aufstieg in die Gruppenliga. Erstmals seit längerer Zeit schickte der 1904  gegründete Verein mit Beginn der laufenden Spielserie auch wieder eine Zweite ins Rennen, die sich anschickt, sich den Titel der C-Liga zu sichern. 



Besonders erfreulich: Auch im Nachwuchsbereich tut sich einiges. Borussia Fulda ist auf dem Weg zurück. Zurück in die Zukunft, könnte man fast sagen. Sowohl Marko Karamatic, Trainer der Ersten, als auch Kevin Schüler, Spielertrainer der Zweiten, unterstützen diese Aussage. Und sie füllen sie mit Leben.

Er habe in Borussias Führungsetage - der 1. Vorsitzende Oli Hasenauer, Kathrin Heitz oder Marcelo Barbera - sehr gute Freunde, betont Schüler. Deshalb "gab es keine andere Option, als zu Borussia zurückzukehren." Zuvor war Schüler, der in Bronnzell eine erstklassige Ausbildung in der Jugend durchlief, bei der SG Dammersbach/Nüst als Spielertrainer tätig. Bei Borussia war die Idee herangereift, wieder eine zweite Mannschaft zu melden. "Ich hab' das Ganze mit angepackt und ins Leben gerufen", bemerkt Schüler.

Eine Plattform für die, die nicht mehr so oft trainieren können

Man will jenen, die nicht mehr so oft trainieren können, die aber noch einen Draht zum Verein haben, eine Möglichkeit geben, zu spielen - eine Plattform eben. "Einige hätten das Potenzial, sich auch in die Erste reinzukämpfen. Sie können das aber zeitlich nicht mehr. Und im gleichen Atemzug zapft er sein Herz an:  "Fulda ohne Borussia, das wäre ein komisches Gefühl."

Und nicht nur für ihn. Zumal sich der Entschluss mit der Zweiten als anscheinend goldrichtig erwies. Sich der Mut lohnte. Und der eingeschlagene Weg ein Erfolg zu werden verspricht. Mit sieben Siegen und einem Unentschieden aus acht Spielen führt Borussia Fulda II die Tabelle der C-Liga Fulda an - also noch ungeschlagen und bei 52:8 Toren. Sechs Punkte liegt das Team aus der Johannisau vor dem Rangzweiten, dem TSV Neuenberg. "Wir sind auf einem guten Weg", sagt Schüler. Vielleicht realistisch. Aber es hört sich bescheiden an. 

Eine D-Jugend ist im Spielbetrieb, eine C-Jugend soll folgen

Zumal es auch im so elementar wichtigen Baustein eines jeden Vereins, dem Nachwuchsbereich, Anlass zur Hoffnung gibt. "Wir haben wieder eine D-Jugend im Spielbetrieb." Die kickt in der Kreisklasse. "Und mit einem bisschen Glück", so schiebt Schüler nach, "soll für die neue Saison auch eine C-Jugend gemeldet werden". 

Am vergangenen Freitag haben Borussias Kicker mit ihrer Vorbereitung begonnen. In ihrem ersten Test trafen sie auf Großenlüder II, mit vier Spielern aus der Ersten in der Gruppenliga verstärkt. Die Borussen gewannen mit 4;1, und Karamatic war zufrieden. Drei neue Spieler mischten mit: David Arendt (zuletzt FT), Ruben Herrmnann (studiert in Fulda, kommt aus dem Raum Bremen) - und Benjamin Danne (zuletzt RSV Petersberg).

Fünf Punkte liegt Borussias Erste hinter Spitzenreiter Hofbieber zurück - bei einem noch mehr ausgetragenen Spiel. Der SVH scheint also kaum noch erreichbar - indessen könnte auch die SG Sickels und der SV Müs noch in den Kampf um Platz zwei eingreifen. Sein erstes Punktspiel im neuen Jahr trägt Borussia am 17. März auf eigenem Platz gegen die SpVgg. Bimbach aus; Hofbieber gastiert in Schlitzerland, Müs bei der FSG Dipperz/Dirlos. Nur die SG Sickels hat Heimrecht: gegen FT Fulda. Nicht nur Karamatic erwartet eine "spannende Rückserie". (wk) +++

Marko Karamatic

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