Auflagen zu hoch

Aus für Opel-Verkauf am Andreasberg, Scheller übernimmt Händlervertrag

Die Geschäftsführer Rainer Lomb (links) und Benjamin Scheller am Opel Mokka Electric
Fotos: Marius Auth

06.02.2024 / FULDA - 1937 wurde der erste Opel am Andreasberg in Fulda verkauft, jetzt ist Schluss damit: Das Autohaus Scheller aus Fulda übernimmt den Händlervertrag, am Traditionsstandort gibt es für die Marke mit dem Blitz nur noch den Service.



Stolz stehen die Scheller-Geschäftsführer Rainer Lomb und Benjamin Scheller am Opel Mokka Electric. Die Marke des Stellantis-Konzerns passt ins Portfolio: Peugeot und Citroën werden bereits angeboten, von Volkswagen Skoda, Seat und Cupra. "Opel hat einen großen Kundenstamm in der Region - natürlich vor allem durch die jahrzehntelange gute Arbeit von Opel Fahr. Stellantis hat aber im Mai 2022 die Händlerverträge aller Partner gekündigt und Neuverträge zu anderen Konditionen angeboten. Diesen neuen Händlervertrag hat die Fahr Jakob GmbH nicht unterschrieben - deswegen können wir dieses große Gebiet, das bis nach Bad Hersfeld und jenseits von Gelnhausen reicht, übernehmen", erklärt Scheller.

Auflagen zu hoch

Obwohl die Strahlkraft der Traditionsmarke nachgelassen hat, kann Opel in Deutschland noch einen Marktanteil von 5,3 Prozent vorweisen. Erst Anfang 2021 hatte die Jakob Gruppe Opel Fahr am Andreasberg übernommen, jetzt stößt das Unternehmen den Opel-Händlervertrag ab: "Wir hätten rund 300.000 Euro investieren müssen, um die neuen Vertragskonditionen zu erfüllen, vor allem die Auflagen für Corporate Identity sind zu hoch, das steht für uns in keinem Verhältnis zur Investition", erklärt Geschäftsführer Peter Jakob.

Der Opel-Händlervertrag am Andreasberg ist zum 1. Januar 2024 ausgelaufen, gekaufte Fahrzeuge dürfen aber noch abverkauft werden. Opel-Service wird dagegen weiter vor Ort geboten. "Stellantis plant ohnehin den Agenturvertrieb, bei dem die Kunden das Auto direkt beim Hersteller kaufen. In den nächsten zwei Jahren werden die meisten Modelle online bestellt werden", erklärt Jakob seine Entscheidung. Scheller dagegen freut sich über die Ergänzung: "Sowohl mein Vater als auch Rainer Lomb haben lange Jahre bei Opel Fahr gearbeitet. Wir konnten Mitarbeiter für Disposition, Verkauf und Teiledienst vom Andreasberg gewinnen. Stellantis arbeitet ohnehin daran, dass alle seine Hersteller auf Dauer mit denselben Systemen arbeiten, deswegen wird Opel als neue Marke uns vor keine großen Herausforderungen stellen. Und bei den Opel-Modellen hat sich einiges getan - die sind nicht mehr so konservativ wie noch vor wenigen Jahren." (mau) +++

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