Neugewinnung von Allgemeinmedizinern
Eine Erfolgsgeschichte: Zehn Jahre Weiterbildungsverbund
Foto: Vogelsbergkreis
06.02.2024 / KREIS VB -
Dank zwei attraktiver Angebote des Vogelsbergkreises ist Lars Alles seinem Traum, Landarzt zu werden, einen ganzen Schritt nähergekommen: Zum einen hat der junge Mediziner beim Stipendiaten-Programm "medizin+" teilgenommen und ab dem 5. Semester seines Studiums 400 Euro monatlich vom Vogelsbergkreis erhalten. Im Gegenzug hatte er sich dazu verpflichtet, seine Facharzt-Weiterbildung im Kreis zu absolvieren. Dieses zweite Unterstützungs-Angebot des Vogelsbergkreises nimmt Alles zurzeit in Anspruch. Seit einem halben Jahr arbeitet er im Kreiskrankenhaus des Vogelsbergkreises in Alsfeld und durchläuft dort seine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin.
"Schon während meines Studiums in Göttingen war für mich klar, dass ich wieder zurück in meine Heimat-Region gehen möchte", erklärt der Mediziner aus Großenlüder. "Dass ich sowohl das Stipendium bekomme, als auch meine Weiterbildung hier im Kreis absolvieren kann, ist für mich eine absolute Win-Win-Situation."
Zwischen den Krankenhäusern und den Praxen besteht eine gute und teamorientierte Zusammenarbeit, unterstreicht Dr. Steffen Lancee, Chefarzt der Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie und zuständig für die Ausbildung im Rahmen des Weiterbildungsverbundes im Kreiskrankenhaus in Alsfeld: "Da die Hausärzte im Vogelsbergkreis für das Kreiskrankenhaus Alsfeld die primären Zuweiser sind, spielt die Aus- und Weiterbildung von neuen jungen Allgemeinmedizinern in der langfristigen und strategischen Planung eine wichtige Rolle", so der Mediziner. "Die Weiterbildungsassistenten erhalten während ihrer Ausbildung im Kreiskrankenhaus Alsfeld eine fundierte Ausbildung im Bereich der inneren Medizin sowie im Fach Chirurgie, lernen dabei auch die Strukturen des Krankenhauses kennen und knüpfen zudem noch persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern des Krankenhauses. Durch den Aufbau eines entsprechenden Netzwerkes mit den niedergelassenen Kollegen, auch auf der persönlichen Schiene, ist eine sehr gute interkollegiale Zusammenarbeit gewährleistet. Dies konnten wir bereits in der Ausbildung von Weiterbildungsassistenten im Fach Allgemeinmedizin in mehreren Fällen in beeindruckender Weise feststellen", lobt Dr. Lancee.
Die angehenden Allgemeinmediziner verpflichten sich, nach ihrer Weiterbildung mindestens drei Jahre lang im Vogelsbergkreis zu arbeiten. "Die jungen Ärzte haben beste Perspektiven für die berufliche Zukunft, denn spätere Übernahmen von Hausarztpraxen sind möglich und gewünscht. Sie entscheiden, ob sie nach ihrem Facharztabschluss in eine Niederlassung oder angestellte Tätigkeit gehen", verdeutlicht Dr. Stahl.
Der Weiterbildungsverbund stellt ein wichtiges Instrument für die Neugewinnung von Allgemeinmedizinern dar, macht auch Dr. Mischak deutlich. "Unser Ziel ist es, den jungen Ärzten eine attraktive und qualitativ hochwertige Weiterbildung in der Region zu ermöglichen und sie anschließend auch nach Möglichkeit bei uns im Vogelsbergkreis zu halten", so der Gesundheitsdezernent abschließend. (pm) +++
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