DS-Kurse an der Albert-Schweitzer-Schule
Formen von Theater zeigen, Stücke entwickeln, Themen interpretieren
Fotos (2): Antje Stein
03.02.2024 / ALSFELD -
Zum Halbjahresende brachten zwei DS-Kurse der Q1 und ein Kurs der Q3 der Albert-Schweitzer-Schule zwei hochinteressante Aufführungen auf die Bühne: Werkschauen, die sich nicht einem bestimmten Stück widmeten, sondern den Zuschauern – allesamt Schülerinnen und Schüler der höheren Klassen der Albert-Schweitzer-Schule – zeigten, wie Theater sein kann, was das Handwerkszeug einer Inszenierung ist und wie man bestimmte Inhalte auswählt und inszeniert.
Auch die zweite Aufführung der angehenden Abiturientinnen und Abiturienten war eine Aneinanderreihung verschiedener Fragmente, die jedes für sich auch Hinweise auf verschiedene Formen des Theaters gaben. Verfremdungseffekte des epischen Theaters zum Beispiel, wenn sieben Zwerginnen ein männliches Schneewittchen bestaunen und damit althergebrachte Geschlechterzuweisungen infrage stellen. Unerwartete Attribute wie ein Schneewittchen, das schnarcht und Mettbrote isst, sollen zum Weiterdenken anregen und zum Infrage-Stellen des Althergebrachten. Auch Mobbing in der Schule thematisierten die jungen Darsteller – nicht zuletzt, um Strategien aufzuzeigen, wie einem Mobbingopfer geholfen werden kann: Das Publikum wurde einbezogen. Damit hatte es eine weitere Theatervariante kennengelernt, das "Forumtheater". Die auch "Theater der Unterdrückten" genannte Theaterform ist ein interaktives Theater, das das Publikum zur Lösung von ungerechten, schlecht ausgehenden Szenen zurate zieht. Die Bühnenbilder, seien es der Wald, der Klassenraum oder in einer anderen Szene ein Supermarkt, wurden digital erstellt. Eine in der modernen Theaterwelt, die mehr und mehr multimedial agiert, nicht unübliche Vorgehensweise, wie die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Fachlehrerin Antje Stein erarbeitet hatten.
Das junge Publikum hatte mit diesen beiden Aufführungen eine ungeahnte Bandbreite an Theaterkunst erlebt: Theatertheorie und praktische Durchführung, anspruchsvolle Inhalte und dennoch hochwertige gute Unterhaltung. So kann, so soll Theater sein. Und so macht es vielleicht auch in den anderen Jahrgängen noch Lust auf die Kurse im Darstellenden Spiel, in dem man sich – wie in diesem Jahr geplant – auch im Abitur prüfen lassen kann. (pm)+++