Reparieren statt Wegwerfen
Nachhaltigkeit und Inklusion: Neues Repair-Café öffnet in der Innenstadt
Fotos: Christopher Göbel
03.02.2024 / BAD HERSFELD -
Viele Dinge - vor allem technischer Art - geben irgendwann den Geist auf. Doch das bedeutet nicht automatisch, dass sie entsorgt werden müssen. Vieles lässt sich wieder reparieren und weiterverwenden. Im neuen Repair-Café in der Bad Hersfelder Johannesstraße 20 werden Nachhaltigkeit mit Inklusion, dem positiven Effekt des Instandsetzens und Weiterverwendens zusammengebracht.
"Die Menschen, die hauptamtlich bei uns arbeiten, sorgen dafür, dass sich unsere Klienten mit psychischen Beeinträchtigungen entwickeln können", so Marschner. Durch die Arbeit im Repair-Café träfen Menschen mit und ohne psychische Probleme aufeinander. Die Kunden, die ihre kaputten Geräte zur Reparatur bringen, könnten mit den Klienten zusammenarbeiten und ins Gespräch kommen. "Wir reparieren etwas zusammen", sagte Marschner.
"Man wirft viele Dinge viel zu früh weg"
"Ein Repair-Café war ein Herzenswunsch von mir. Man wirft Vieles einfach zu früh weg", so Bürgermeisterin Anke Hofmann. Die Räumlichkeiten dafür sollten innerhalb der Innenstadt liegen, um eine gute Erreichbarkeit zu gewährleisten. "So etwas brauchen wir", sagte Hofmann. Sie freue sich, dass dieser Wunsch nun in Erfüllung gegangen sei. "Ich hoffe auf großen Zuspruch. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt und könnten uns auch vorstellen, die Öffnungszeiten zu erweitern, wenn die Nachfrage groß ist", sagte die Bürgermeisterin.Uwe Nöding, Wolfgang Pfaff und Helmut Günther sind die fachlich versierten hauptamtlichen Mitarbeiter, die den ehrenamtlich Reparierenden mit ihrem Fachwissen zur Seite stehen. Derzeit können elektrische Geräte, Holz- und Textilartikel repariert werden. "Falls sich jemand ehrenamtlich einbringen möchte, können wir das auch auf andere Bereiche ausweiten", so Marschner.
Nur Materialkosten für die Kunden
"Für die Kunden fallen nur Materialkosten an", so Uwe Nöding gegenüber O|N. Ansonsten sei die Reparatur kostenfrei. Er könne sich auch vorstellen, dass Menschen kaputte Geräte ins Repair-Café bringen, die dann dort instandgesetzt und weitergegeben werden könnten. "Allerdings würden wir uns die Sachen erst genau anschauen. Wir wollen ja keine Entsorgungsstation sein", so Nöding.Bereits am Tag der Eröffnung hatten die ersten Kunden ihre kaputten Geräte wie Heizlüfter, Nähmaschinen oder Föhns vorbeigebracht. "Nutzen Sie das tolle Angebot und erzählen Sie es weiter", so Bürgermeisterin Hofmann zu den sehr zahlreich erschienenen Gästen der Eröffnung. (cdg) +++