Mit 81 Jahren verstorben
Hessens Fußball trauert um HFV-Ehrenpräsident Rolf Hocke
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02.02.2024 / FRANKFURT AM MAIN/KASSEL - Er prägte den hessischen Fußball wie kaum ein anderer: Rolf Hocke. Der ehemalige Präsident des Hessischen Fußballverbandes (HFV) und DFB-Vizepräsident verstarb in der Nacht zum heutigen Donnerstag (1. Februar) im Alter von 81 Jahren im Klinikum Kassel. Der HFV und Sportministerin Diana Stolz (CDU) würdigten die Leistungen Hockes.
Kaum jemand war so eng und lange wie Rolf Hocke mit dem Fußballsport verbunden. Er kannte den Fußball von Grund auf in allen Facetten und brachte seine Kompetenz in all den Jahren ausgiebig ein. Er brachte die nach eigener Aussage entscheidenden Attribute eines Verbandspräsidenten, nämlich Toleranz, Entscheidungsfreudigkeit, Kreativität und Selbstbewusstsein in seine Arbeit ein und beschritt seinen Weg damit erfolgreich.
HFV-Vizepräsidentin Prof. Dr. Silke Sinning: "Der Hessische Fußball-Verband ist untrennbar mit dem Namen Rolf Hocke verbunden. Er prägte unseren Verband ganz erheblich, über viele Jahre und Jahrzehnte. Seine Entscheidungen waren wegweisend und bilden heute ein starkes HFV-Fundament."
20 Jahre HFV-Präsident
Schon als Torwart beim Tuspo Wabern und beim Regionalligisten KSV Hessen Kassel konnte er mit hervorragenden Leistungen glänzen und schlug den Weg nach oben ein. Als Vorsitzender seines Heimatvereins TSV 1900 Wabern startete seine Funktionärskarriere, dazu kamen 25 Jahre als Sportkreisvorsitzender in Fritzlar-Homberg und ab 1988 als Vizepräsident des Landessportbundes Hessen. 1990 wurde Hocke zum 2. Vorsitzenden des Hessischen Fußball-Verbandes gewählt und blieb dies sieben Jahre. Anschließend folgte die knapp 20-jährige Zeit als HFV-Präsident.Beim Verbandstag im Jahr 2016 kandidierte Hocke nicht mehr für das höchste Amt des Verbandes und zeigte damit sein feines Gespür für den richtigen Zeitpunkt. Auch außerhalb des Hessischen Fußball-Verbandes erfuhr Rolf Hocke höchste Wertschätzung. Zwölf Jahre - von 1999 bis 2011 – war er Präsident des Süddeutschen Fußball-Verbandes, dem größten Regionalverband des Deutschen Fußball-Bundes. Zudem war er in den extrem bewegenden Jahren von 2004 bis 2013 Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes mit den beiden Fußball-Weltmeisterschaften: dem sogenannten "Sommermärchen" der Männer 2006 und die FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2011.
Weltmeisterschaften 2006 und 2011 als unvergessliche Erlebnisse
Diese beiden Weltmeisterschaften symbolisierten für den HFV-Ehrenpräsidenten unvergessliche Erlebnisse. Bei beiden Turnieren hatte er als Leiter des Organisationskomitees für den Spielort Frankfurt die Fäden in seiner Hand. Es ging dabei um neue Verkehrswege, Parkhäuser, Sicherheitsfragen, Ticketing, Catering und vieles mehr. So konnte er auch seine Fähigkeiten als Koordinator zwischen DFB, FIFA, Stadt und Land Hessen erfolgreich einbringen.Zu den größten Projekten in Hockes HFV-Amtszeit zählte die Strukturveränderung des Hessischen Fußball-Verbandes mit der Reduzierung der Fußballkreise von 40 auf 32 und dem Wegfall der Bezirksebene. Diese Herkulesaufgaben waren sehr aufwendig, der Weg dorthin steinig, aber lohnenswert. Zudem trieb er den Bau der Großsporthalle in Grünberg und die komplette Renovierung des Hotel- und Sportlertraktes voran. Zur Akquirierung von Sponsorengeldern baute er die Abteilung für Marketing und Sponsoring in der Geschäftsstelle auf, initiierte die Sozialstiftung und den Start der Kampagne Nein! Zu Diskriminierung und Gewalt.
"Große Verdienste um den hessischen Sport"
Auch die hessische Landesregierung würdigte das Lebenswerk Hockes und sprach seiner Familie ihr Beileid aus. "Mit Rolf Hocke verlieren wir einen Menschen, der sich über viele Jahre hinweg große Verdienste um den hessischen Sport erworben hat. Er übte seine Ämter mit großer Leidenschaft für die Sache aus und hatte bei seinem Engagement vor allem immer die Basis im Blick: die tausenden hessischen Amateurfußballerinnen und -fußballer sowie die hessischen Vereine, für deren Interessen er sich stets einsetzte", erklärte Sportministerin Diana Stolz (CDU).Hocke habe die Strukturveränderungen im hessischen Fußballverband mit der Reduzierung der Fußballkreise von 40 auf 32 und dem Wegfall der Bezirksebene sowie die damit einhergehende Stärkung der Basis maßgeblich vorangetrieben, so die Ministerin weiter. Hocke wurde für sein Wirken und seine herausragenden ehrenamtlichen Verdienste 2003 mit dem Hessischen Verdienstorden aufgezeichnet, außerdem erhielt er 2010 die Goldene Ehrennadel des DFB. "Wir sind Herrn Hocke für das Geleistete außerordentlich dankbar. Seinen Angehörigen wünsche ich viel Kraft und spreche Ihnen im Namen der Hessischen Landesregierung mein herzliches Beileid aus", so Ministerin Stolz abschließend. (pm/fh)+++
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