Nachfrage deutlich gestiegen
Ökumenisches Projekt: Besuchsdienst für einsame Senioren
Symbolbild: Pixabay
04.02.2024 / FULDA -
In Deutschland leiden nicht nur ältere Menschen unter Einsamkeit. Ein Hilfsprojekt der evangelischen und katholischen Kirche möchte den Betroffenen helfen und ihnen Zeit zum Zuhören und Reden schenken. Diakonin Dr. Bianca Reith von der evangelischen Kirche und ihr katholischer Kollege Diakon Dr. Meins Coetsier koordinieren gemeinsam in ökumenischer Zusammenarbeit die Altenheimseelsorge und den Besuchs- und Begleitungsdienst in über 17 Alten- und Pflegeheimen. Die Nachfrage ist deutlich gestiegen und überall werden Freiwillige für den Besuchsdienst gesucht, wie das ökumenische Koordinationsteam berichtet.
Seniorenbesuch gegen die Einsamkeit
Die Besuchsdienste sind eine Bereicherung des Lebens in Altenheimen, die eine bedeutende Rolle für das Gefühl der Verbundenheit spielen. Diese werden in der Arbeitsgemeinschaft Besuchsdienste des Bistums geplant und koordiniert. Die AG bietet regelmäßig Fortbildungen und einen Begegnungs- und Besinnungsnachmittag für die ehrenamtlichen Dienste im Raum Fulda an. Das Angebot richtet sich sowohl an die pfarrlichen Besuchsdienste als auch an die Besuchsdienste in den Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen. Am 9. März 2024 organisieren Krankenhausseelsorgerin Hannelore Dauzenroth und Klinikseelsorger Diakon Martin Brenzel ein Tagesseminar für Besuchsdienste unter der Motto "Herz und Zeit schenken" im Bonifatiushaus Fulda. Dieser Grundkurs ist vor allem für Neueinsteiger gedacht, kann aber auch zur Auffrischung dienen. Der Lehrgang behandelt Themen wie Grundlagen der seelsorglichen Gesprächsführung, Besuch bei hochaltrigen, kranken und sterbenden Menschen, Gebete, Rituale und rechtliche Rahmenbedingungen sowie Tipps für die Praxis.
Heimat entdecken und formen
Es kann vorkommen, dass ältere Menschen im Laufe der Jahre das Gefühl haben, ihre Wurzeln zu verlieren, sich verloren fühlen, oder dass sie im Heim spüren, keine Heimat mehr zu haben. Doch durch Menschlichkeit und Besuche gegen die Einsamkeit können sie ein Gefühl von Heimat finden: Nächstenliebe und Hoffnung. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie wir uns in unserer Gesellschaft engagieren können. Schon ein freundliches Wort, ein Lächeln oder eine freundliche Geste können einen großen Unterschied machen. "Wenn wir aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft mitwirken, tragen wir dazu bei, dass sie für unsere zerbrechlichen und älteren Mitmenschen zu einem Ort des Wohlbefindens und der Geborgenheit wird", so Meins Coetsier. Auch die Koordinatoren betonen: "Indem wir uns als Kirche und Einrichtungen mit den Besuchsdiensten auf diese Weise älteren Mitbürgern öffnen, ermöglichen wir uns neue Erfahrungen und Begegnungen, die uns dabei helfen, uns noch stärker mit unseren Mitmenschen und unserer Heimat zu verbinden". (pm)+++