Kritik von Unternehmerseite
Luftsicherheitskräfte: Streiks am Donnerstag an mehreren Verkehrsflughäfen
Symbolbilder: O|N/Tobias Rehbein
31.01.2024 / REGION -
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft an mehreren deutschen Verkehrsflughäfen Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen tätig sind, am Donnerstag, dem 1. Februar, zu ganztägigen Streiks auf. Gestreikt wird an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf; Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart.
In den bisher drei Tarifverhandlungsrunden zur Erhöhung der Löhne für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen konnte bislang keine Einigung erzielt werden, heißt es in einer Pressemitteilung. ver.di verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die Gewerkschaft ver.di fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Mit der Forderung soll laut der Gewerkschaft der Kaufkraftverlust der Beschäftigten durch die Inflation ausgeglichen werden. Die starken Preissteigerungen bei Lebensmitteln und der Energie belasten die Geldbeutel, insbesondere in den unteren Lohngruppen.
Die Tarifverhandlungen werden am 6. und 7. Februar 2024 in Berlin fortgesetzt.
"Kein Verlass mehr auf störungsfreies öffentliches Verkehrssystem"
"Streiks bei deutschen Verkehrsbetrieben gehören in Deutschland zwischenzeitlich schon zum Alltag. Unmittelbar nach dem Ende des mehrtägigen GDL-Streiks im Lokführerbereich, hat ver.di zu einem bundesweiten Streik im Luftsicherheitssektor für den morgigen Donnerstag aufgerufen. Für den darauffolgenden Tag sind zudem Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr angekündigt. Die Konsequenz dieser Streiks für Pendler, Arbeitgeber und die deutsche Wirtschaft ist jedes Mal deutlich spürbar: Ein Verlass auf ein störungsfreies öffentliches Verkehrssystem ist nicht mehr gegeben", so die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU) in einer Pressemitteilung.Der anstehende bundesweite Warnstreik im Bereich der Luftsicherheit wird den Flugverkehr in Deutschland signifikant beeinträchtigen, was Flugausfälle und Verspätungen nach sich zieht. Die Kombination dieser Streiks an zwei aufeinanderfolgenden Tagen verschärft die Situation für Reisende, Beschäftigte und Arbeitgeber erheblich. Sie beeinträchtigt sowohl den Boden- als auch den Luftverkehr und hat weitreichende Folgen für die individuelle Mobilität und die Wirtschaftsabläufe.
"Wer während laufender Verhandlungen derart massiv in die öffentlichen Verkehrsnetze eingreift, zielt scheinbar auf eine Maximierung der gesellschaftlichen Betroffenheit und der wirtschaftlichen Kosten in Deutschland ab oder nimmt diese zumindest billigend in Kauf. Diese Situation ist nicht länger hinnehmbar. Wir fordern den Gesetzgeber auf, die Bedingungen und den Rahmen für Arbeitskämpfe endlich zu kodifizieren", so die VhU in einer Pressemitteilung. (pm) +++