Polizeikontrollen auf der A7

Mehrere Festnahmen! Gegen die Kriminalität auf unseren Autobahnen

Großangelegte Verkehrskontrollen auf der A7
Fotos: Henrik Schmitt

25.01.2024 / FULDA - Sie kommen nachts in dunklen Fahrzeugen, sorgen für einen lauten Knall, plündern Geld und sind meist über alle Berge, bevor die Einsatzkräfte vor Ort sind. Die Rede ist von Geldautomatensprengern (wie aktuell in Wächtersbach). Meist nutzen sie für ihre Flucht die Autobahn. Also bewegen sich regelmäßig Kriminelle über unsere osthessischen Autobahnen. Zeit für Kontrollen.


Mit Schwerpunkt der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Betäubungsmittel-, Waffen- und Eigentumskriminalität führte die osthessische Polizei - unterstützt von anderen Behörden - mit einem Großaufgebot an Kräften am Mittwochabend zielgerichtete Verkehrskontrollen auf der A7 durch. Die Kontrollen dauerten bis in die Nacht an.

Der Startschuss fiel um 20 Uhr am Parkplatz Rotkopf Ost an der A7. Nach einer ersten Lagebesprechung sperrte die Polizei die A7 und leitete alle Fahrzeuge über den Parkplatz. "So können wir selektieren und die Kontrollen entsprechend durchführen", erklärt Patrick Bug, Polizeipressesprecher in Osthessen, gegenüber OSTHESSENlNEWS.

Welche Autos und Sprinter fallen auf? Welcher Fahrzeugführer reagiert nervös? Den geschulten Blicken der Beamten entgeht nichts. "Wir erhoffen uns von dieser Nacht, dass wir eine Vielzahl von verschiedenen Verstößen feststellen und ahnden können." Außerdem gehe es auch um den kollegialen Austausch untereinander, "die verschiedenen Einheiten können so etwas voneinander lernen."

210 Personen kontrolliert

Insgesamt kontrollierten die Einsatzkräfte 125 Fahrzeuge und 210 Personen. In fünf Fällen besteht der Verdacht, dass Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Alkohol und/oder Drogen unterwegs waren. In zwei Fahrzeugen fanden die Beamten Betäubungsmittel. Des Weiteren wurden 14 Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen, beispielsweise wegen fehlerhafter Ladungssicherung oder Gurtverstößen, eingeleitet. Bei der Überprüfung der Fahrzeugführer kam außerdem heraus, dass vier ohne die erforderliche Fahrerlaubnis unterwegs waren. In vier Fällen konnten behördlich gesuchte Personen angetroffen werden.

Diebesgut sichergestellt

Zu zwei Festnahmen kam es um 22 Uhr auf der Tank- und Rastanlage Uttrichshausen. Dort kontrollierten die Einsatzkräfte ein Fahrzeug mit zwei Insassen und fanden bei der Durchsuchung vermeintliches Diebesgut aus Drogeriemärkten im Gesamtwert von mehreren tausend Euro.

Gegen 3 Uhr wurde es hektisch auf der Kontrollstelle, als die Meldung über einen Pkw-Diebstahl im Saarland mit anschließender Flucht einging. Sofort machten sich mehrere Streifen auf den Weg in Richtung A5, um sich an der Fahndung zu beteiligen. Gegen 3 Uhr gelang es Beamten das gestohlene Auto im Bereich Rimberg anzutreffen und zu stoppen sowie zwei tatverdächtigen Insassen festzunehmen.

Über 100 Beamte im Einsatz

Doch wieso sind auch Polizisten aus dem benachbarten Bayern Teil der Kontrolle? "Im Fokus befindet sich die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität. So können wir im besten Fall neue Erkenntnisse über örtliche und auch reisende Täter erhalten - die beispielsweise für Wohnungseinbrüche oder Geldautomatensprengungen verantwortlich sind", erläutert Bug die Vorgehensweise.

Alexandra Koch, Leiterin der Polizeiautobahnstation in Petersberg, war in dieser Nacht für die Gesamtorganisation der Kontrollen verantwortlich. "Der Aufwand, das alles hier zu planen, ist enorm hoch." Involviert waren verschiedene Kräfte des Polizeipräsidiums Osthessen, Kräfte von benachbarten Präsidien, die Polizei Werneck aus Bayern, der Zoll, das Bundesamt für Logistik und Mobilität sowie Kräfte des Regierungspräsidiums Gießen. (Nina Bastian) +++





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