Helfer proben den Ernstfall

Nach Winterorkan: THW räumt Trümmer und schafft Zugang zu Häusern

Vier Helfer tragen ein Modul für die neuen Unterkünfte zur ausgewiesenen Stelle.
Fotos: THW Ortsverband Fulda

23.01.2024 / FULDA - Das Technische Hilfswerk (THW) hat erfolgreich eine anspruchsvolle Zwei-Tagesübung abgeschlossen, die unter herausfordernden Bedingungen stattfand. Die Übung, die vom THW Ortsverband Fulda organisiert wurde, simulierte auf einem Übungsgelände im nördlichen Bayern eine komplexe Schadenslage, die durch einen Winterorkan versucht worden war.



Die ehrenamtlichen Helfer des THW waren am vergangenen Wochenende, vom 19. Januar bis zum 20. Januar 2024, im Rahmen einer zweitägigen Übung im Einsatz. Das Szenario simulierte einen schweren Winterorkan, der zu erheblichen Schäden an Infrastruktur sowie Wohngebäuden in Hessen und Nord-Bayern geführt hat. Rund 35 Einsatzkräfte des THW Fulda, des THW Gelnhausen sowie ein Sanitätstrupp des Malteser Hilfsdienst Kerzell waren bei der Übung im Einsatz. Die Einheiten sammelten sich Freitagabend auf dem Parkplatz der Messe Fulda und fuhren in Kolonne auf das Übungsgelände in Nord-Bayern. Dort angekommen wurde bis in die Nacht ein Feldlager errichtet, in dem sich die Kräfte selbst versorgt haben.

Helfer müssen autark funktionieren

"Wir haben Konzepte entwickelt und Material beschafft, mit dem wir unsere Einheiten des THW Fulda 24 Stunden vollkommen autark in den Einsatz schicken können. Das heißt, Schlafplätze, Verpflegung sowie Hygienemöglichkeiten werden in entsprechenden Zelten eingerichtet", so der Zugführer des THW Fulda Jan Fäller. Vorteil dieser Unabhängigkeit sei es, dass die Einsatzkräfte sich voll auf den Einsatz konzentrieren können, weil die Versorgungsrahmenbedingungen für mindestens einen Tag gesichert sind. Darüber hinaus führen alle Helfenden Essen für etwa drei Tage mit, was zusätzliche Optionen schafft.

In den frühen Morgenstunden am Samstag begann der Technische Zug die Abarbeitung der Schadensstellen. Hierbei wurden Trümmer beräumt, Zugänge in Häuser geschaffen, Behelfshütten aufgebaut sowie medizinische Notfälle simuliert. Nachdem alle Einsatzaufträge erfolgreich abgearbeitet wurden, verlegten alle Teileinheiten in den späten Abendstunden zurück in die jeweiligen Unterkünfte, um die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen. 

Test unter Extrembedingungen: Wetter spielt mit

"Die Übung diente dazu, die Einsatzfähigkeit des THWs unter extremen Bedingungen zu testen und die Zusammenarbeit mit anderen Rettungsorganisationen zu stärken. Die realistischen Wetterverhältnisse vor Ort, mit Temperaturen von -12 bis -5 Grad Celsius waren tatsächlich gut, um unsere Einsatzkonzepte auf den Prüfstand zu stellen", so der Übungsleiter Sören Rat, Ausbildungsbeauftrager des THW Ortsverband Erlensee. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des THWs und der Malteser Kerzell zeigten dabei erneut ihre Professionalität und ihr Engagement, indem sie effizient und koordiniert auf die herausfordernden Szenarien reagierten.

Die Übung wurde von internen Übungsbeobachtern begleitet, die die Leistungsfähigkeit bewerteten und wertvolle Rückmeldungen für zukünftige Einsätze gaben. Das THW Fulda dankt allen beteiligten Organisationen und Einsatzkräften für ihre Unterstützung während der Übung. Das Technische Hilfswerk ist eine wichtige Stütze im Katastrophen- und Zivilschutz und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung. Solche Übungen tragen dazu bei, die Einsatzbereitschaft des THWs kontinuierlich zu verbessern und die Effektivität in Notsituationen zu gewährleisten. (pm) +++

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