Herausfordernde Tage durch Wetterchaos

Tödlicher Unfall auf der A5 - Verkehrssituation beruhigt sich am Mittag

Stausituation am Donnerstagmittag auf der A5 bei Alsfeld.
Fotos: O|N-Archiv

19.01.2024 / REGION - Die beiden vergangenen Tage waren eine große Herausforderung für Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Hilfsdiensten. Der Wintereinbruch mit viel Schnee und Eisregen legte den Verkehr auf den Autobahnen in Osthessen lahm und auch auf den Nebenstraßen sorgte die weiße Pracht für Probleme. 



Gegen 00.30 Uhr in der Nacht zu Freitag staute sich der Verkehr noch rund 15 Kilometer im Bereich des Vogelsbergkreises und lag somit nur noch bei rund einem Drittel des Tagesbeginns. "Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf unterstützen inzwischen die Einheiten aus dem Landkreis. Des Weiteren sind die Feuerwehren aus den Städten und Gemeinden Alsfeld, Gemünden, Kirtorf, Homberg/Ohm, Lautertal, Mücke sowie Romrod mit in die Versorgung der im Stau Stehenden mit eingebunden. Durch die Hilfskräfte wurden bereits rund 1.000 Liter Tee, Kaffee, Getränke und rund 600 Lunchpakete ausgegeben. Die Autobahn GmbH arbeitet mit Hochdruck an der Auflösung des Staus. Viele Helfer arbeiten bereits seit den frühen Morgenstunden und sind durch die dankbaren Betroffenen weiterhin hoch motiviert", meldete die Feuerwehr Alsfeld in der Nacht.

Öffentliches Leben normalisiert sich wieder

Am Donnerstagmittag fuhren auch die Busse in den Städten und Gemeinden wieder, die am Vormittag von den Verkehrsbetrieben wegen des anhaltenden Schneefalls außer Betrieb gesetzt worden waren. Gleiches gilt für den Bahnverkehr. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt/Main normalisierte sich die Lage bereits am Donnerstagnachmittag. Für den heutigen Freitag rechnet Fraport mit einem "weitgehend normalen Flugbetrieb". Wer heute abfliegen möchte, sollte sich aber dennoch vorher informieren und auch mehr Zeit für die Anfahrt zum Flughafen einplanen.

Der DWD warnt aktuell noch vor Glatteis und Kälte. "Aus Norden fließt mäßig kalte Polarluft ein, die allmählich unter Hochdruckeinfluss gerät und damit in Hessen für recht ruhiges Winterwetter sorgt. Ausgangs der Nacht Glätte durch gefrierende Nässe oder Reif, vereinzelt auch durch geringen Neuschnee. Tagsüber bis zum Mittag im Norden lokal leichte Schneeschauer. In der Nacht zum Samstag Glätte durch Reif oder Überfrieren von Nässe", so der DWD. Die Temperaturen liegen am Morgen verbreitet zwischen -5 und -10 Grad Celsius, später bei -2 bis -3 Grad. Der Himmel dürfte weitgehend klar werden und die Sonne lässt sich für längere Zeit blicken.

Blick auf die Autobahn

Auf der A5 sollen laut "Hessenschau" auch am Morgen noch Glätte, Schnee und Lkw die Fahrbahnen blockieren. "Man versuche derzeit verstärkt, die Lastwagenfahrer zum Weiterfahren zu bewegen, was aber nicht nur durch das Wetter erschwert wird. Hinzukämen auch Treibstoffmangel, weil die Fahrer ihre Heizungen laufen ließen, oder gesetzliche Ruhezeiten, die die Fahrer an der Weiterfahrt hinderten", so der HR.

Tödlicher Unfall auf der A5

In der Nacht zu Freitag kam es kurz nach Mitternacht auf der A5 unmittelbar vor der Raststätte Reinhardshain zu
einem tragischen Auffahrunfall. "Der 50-jährige Fahrer eines Sattelzuges war in Richtung Kassel unterwegs und fuhr nach bisherigen Ermittlungen nahezu ungebremst auf einen am Stauende wartenden Sattelzug auf. Der Stau hatte sich
wegen der Schnee-/Glättelage liegengebliebenen Fahrzeugen gebildet. Durch die Wucht des Aufpralls wurden drei weitere Lkw aufeinander geschoben. Der Fahrer des auffahrenden Fahrzeuges wurde derart schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Der 45-jährige Fahrer des am Stauende wartenden Sattelzuges wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Insgesamt entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 500.000 Euro. Die Autobahn war in Fahrtrichtung Norden zum Berichtszeitpunkt noch voll gesperrt", meldet die Polizei. 

Kritische Meinung zum Schnee-Chaos

"Was um Himmels Willen spielt sich auf Deutschlands Straßen momentan ab? Früher bezeichneten wir solche Schneetage als Winter, nach neuem Sprachgebrauch Schneechaos. Früher hatten Lkw auch Schneeketten. Wie kann es sein, dass unser Land bei 20 Zentimeter Neuschnee zum Erliegen kommt? Im nächsten Winter schon bei fünf Zentimetern? Laut Medienberichten waren alle darauf vorbereitet, großes Kino, mehr nicht. Ich lebe jetzt 77 Jahre in diesem Land, auch mit schneereichen Wintern, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt", schreibt O|N-Leser Wolfgang Nolte.

Schulbetrieb in Osthessen

Für den heutigen Freitag haben bisher keine Schulen den Präsenzunterricht abgesagt. Somit heißt es für die Schülerinnen und Schüler, dass sie wieder in den Schulen erscheinen müssen. (cdg) +++

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