Bilanzsumme reduziert um 96 Millionen Euro

"Sehr schweres Jahr": Volksbank Lauterbach-Schlitz schlägt sich wacker

Im Pressegespräch präsentiert der Vorstand der Volksbank Lauterbach-Schlitz die Geschäftszahlen des Jahres 2023. Zum ersten Mal in über zehn Jahren müssen sie einen Rückgang der Gesamtsumme im Geschäftsergebnis vermelden.
Fotos: Moritz Bindewald

17.01.2024 / LAUTERBACH - "Als regionale Bank ist das Arbeiten sehr schwer im Moment", erklären Norbert Lautenschläger und Alexander Schagerl, Vorstand der Volksbank Lauterbach-Schlitz. Im Pressegespräch präsentieren beide die Geschäftszahlen des Jahres 2023. Zum ersten Mal in über zehn Jahren müssen sie einen Rückgang der Gesamtsumme im Geschäftsergebnis vermelden.


"Die Bilanzsumme der Volksbank Lauterbach-Schlitz reduzierte sich um 96 Millionen Euro auf 666 Millionen Euro", erklären Lautenschläger und Schagerl. Dennoch sei wohl auch in diesem Jahr mit einer mindestens gleichbleibenden Dividende für die Mitglieder zu rechnen. Denn: Der erwirtschaftete Jahresüberschuss, sprich Gewinn, beläuft sich auch in diesem Jahr wieder auf knapp über eine Million Euro. 

Das Jahr 2023: Krisen, Kriege und doch präsentiert sich die Volksbank standhaft

"Geprägt von Krisen und Kriegen waren und sind wir mehr denn je gefordert, unseren Mitgliedern und Kunden Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Es ist uns gelungen, unsere Bank in einem stürmischen Jahr 2023 auf Kurs zu halten. Auch konnten wir im Geschäftsjahr 2023 unseren Mitgliedern und Kunden eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen bieten und sie mit Informationen zu neuen und aktuellen Themen versorgen. Das Thema Nachhaltigkeit wurde als fester Bestandteil in unsere Geschäftsstrategie mit aufgenommen, insbesondere mit und durch unsere Verbundpartner wurde dieses Thema im vergangenen Jahr fokussiert und wird auch in künftigen Projekten noch mehr Gewichtung erfahren", heißt es.  

Personeller Umbruch dürfte Ende nächsten Jahres vollzogen sein

Zum 31.12.2023 waren 9.282 Mitglieder mit Geschäftsguthaben von rund 16 Millionen Euro Anteilseigner der Volksbank Lauterbach-Schlitz eG. Im Berichtsjahr sind der Volksbank 290 Mitglieder beigetreten. "Wir haben in allen Segmenten Kundenzulauf", zeigen sich die Vorstände zufrieden. Ende 2023 waren insgesamt 85 Mitarbeitende beschäftigt, darunter 9 Auszubildende. Die Bank befindet sich aktuell in einem Generationenumbruch. Viele altgediente Beschäftigte werden verabschiedet, jüngere bekleiden nun ihre Posten. "Ende nächsten Jahres dürfte dieser Wechsel dann aber vollzogen sein", sagen Lautenschläger und Schagerl.

Vorbildliches bilanzielle Eigenkapital von voraussichtlich 96 Millionen

Die Eigenkapitalausstattung der Bank ist weiterhin gut. Das bilanzielle Eigenkapital wird unter der Annahme der Zustimmung der Vertreterversammlung zum Gewinnverwendungsvorschlag rund 96 Millionen Euro betragen. Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen reduzierten sich zum 31.12.2023 um 11,2 Prozent auf 443 Millionen Euro. Dies resultiere aus dem Mittelabfluss einiger weniger Großanleger. Das bilanzielle Kreditvolumen reduzierte sich um 5,8 Prozent auf rund 407 Millionen Euro. "Leider konnten die hohen Tilgungsanteile unseres Konsortialgeschäftes nicht durch entsprechendes Neugeschäft aufgefangen werden", heißt es.  

Erfolge im Versicherungs- und Wertpapiergeschäft 

"Im Versicherungsgeschäft können wir für 2023 eine gute Zielerreichung in einzelnen Versicherungssegmenten vermelden. Die gesteckten Ziele im Bauspargeschäft mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall wurden im Jahr 2023 übertroffen. Mit unserem Wertpapiergeschäft sind wir weiterhin sehr zufrieden. Unser Investmentgeschäft mit unserem Kooperationspartner Union Investment hat sich weiter sehr gut entwickelt", summiert die Bank. 
 
"Wir werden, vorbehaltlich der noch zu tätigenden Abschlussbuchungen, einen Gewinn auf Vorjahresniveau erzielen", konkludieren Lautenschläger und Schagerl.

Die Rahmenbedingungen für das Jahr 2024 bleiben aufgrund der politischen und krisenhaften Entwicklungen schwierig für die Volksbank Lauterbach-Schlitz. Die Verantwortlichen erklären aber auch: "Wir sind davon überzeugt, die anstehenden Herausforderungen mit Augenmaß und Weitsicht zu meistern. Bei den Planungen für das Geschäftsjahr 2024 gehen wir von einem moderaten Wachstum im Einlagen-, sowie im Kreditgeschäft aus. Ziel ist es, unsere Marktanteile auszuweiten. Sowohl im bilanziellen Geschäft wie auch im Dienstleistungsgeschäft wollen wir moderate Steigerungsraten erzielen. Im Geschäftsjahr 2024 werden auch noch die Auswirkungen des Zinsanstieges sowie die negativen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Immobilienbereich, verkraften müssen". (Moritz Bindewald) +++

Von Links: Die Vorstandsmitglieder Norbert Lautenschläger und Alexander Schagerl.

Zufrieden, trotz Krise - so präsentiert sich der Bankvorstand.

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