Kriminalität
Viele Beschwerden über Enkeltrick-Betrugsmasche
Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa
16.01.2024 / REGION -
Im Rückblick wirkt die Betrugsart hanebüchen, in der Situation selbst halten es manche Menschen für einen realen Anlass zum Handeln: Mit Enkeltricks ziehen Kriminelle, Menschen das Geld aus der Tasche.
Die sogenannte Enkeltrick-Betrugsmasche, bei der Kriminelle sich als Verwandte ausgeben und die Gutgläubigkeit von Menschen ausnutzen, hat im vergangenen Jahr für viel Frust bei Bürgern gesorgt. 2023 seien circa 60.000 Beschwerden eingegangen, teilte die Bundesnetzagentur auf Anfrage mit. Die allermeisten dieser Fälle betrafen Enkeltricks, in einem kleinen Teil dieser Wortmeldungen ging es um andere kriminelle Vorgehensweisen.
Eine Vergleichszahl zu den Beschwerden gibt es nicht, da die Enkeltrick-Betrugsart erst im Herbst 2022 bei der Bundesbehörde im größeren Ausmaß aktenkundig wurde, damals wurde sie in der Statistik aber noch nicht gesondert erfasst.
Manche Menschen fallen dennoch darauf herein, da sie erschrocken sind über das Ausmaß der angeblichen Notsituation und ein rasches Handeln für nötig halten - einige überweisen dann Geld an den falschen Verwandten, der sich vermutlich ins Fäustchen lacht.
In solchen Fällen wird die Bundesnetzagentur tätig und schaltet die Rufnummer ab, von der aus die Nachrichten verschickt wurden - im vergangenen Jahr waren das bezüglich der Enkeltricks rund 6500 deaktivierte Nummern. «Der Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern hat höchste Priorität», sagte Netzagentur-Präsident Klaus Müller. «Wir dämmen den Missbrauch konsequent ein.» Inklusive anderer Fälle des Rufnummernmissbrauchs wurden sogar fast 10.000 Nummern abgeschaltet. (dpa) +++