Sehr großes Interesse

Bauernprotest: 500 Traktoren legen Verkehr lahm - Hohe Aufmerksamkeit

Viele Menschen sind zum Protest zusammengekommen.
Fotos: Philipp Apel

15.01.2024 / BAD HERSFELD - Die nasskalte Witterung hat die vielen Landwirte nicht davon abhalten können, ab dem Sonntagvormittag für mehrere Stunden den Verkehr in und um Bad Hersfeld lahm zu legen. Der im Volksmund "Lomo" genannte Dreh- und Angelpunkt der Stadt, wo die Bundesstraßen B27/B62 einander kreuzen, bildete die Kulisse für die abermals angemeldete Großkundgebung, die um 13.30 Uhr starten soll. Im Vorfeld waren gut 500 landwirtschaftliche Fahrzeuge erwartet worden. 


Bereits in den vergangenen Tagen hatte es aufgrund der Protestwoche des hessischen Bauernverbandes in Bad Hersfeld Kundgebungen von Landwirten und anderen Berufsgruppen mit ihren Fahrzeugen gegeben (O|N berichtete jeweils ausführlich).

Am Sonntag nun ist in Bad Hersfeld der Straßenverkehr erheblich eingeschränkt. Dies galt für die B27 im Bereich von der "Picasso"-Kreuzung im Norden bis zur Einmündung Carl-Benz-Straße im Süden sowie auf der B62 im Bereich von der Abfahrt Berliner Straße/ Höchster Kreisel im Westen bis zur Abfahrt Kolpingstraße/Strabag im Osten.  Durch diese Verkehrseinschränkungen kann es auch im weiteren Stadtgebiet von Bad Hersfeld sowie im angrenzenden Umland zu erheblichen weiteren Verkehrsbehinderungen kommen. Schon im Vorfeld hatte die Stadtverwaltung darum gebeten, das Stadtgebiet von Bad Hersfeld möglichst großräumig im oben genannten Zeitraum zu umfahren.

Auch der öffentliche Personennahverkehr fährt nur eingeschränkt; auch hier ist weiter mit Verzögerungen und Einschränkungen zu rechnen. Die Stadtbuslinien 1 und 3 können die Stadtteile Hohe Luft und Petersberg nicht anfahren.

UPDATE: Neben den Landwirten sind Handwerker, Fuhrunternehmer und sehr viele Bürger zu der Kundgebung gekommen. Dies beweist nach Ansicht von Jörg Schäfer, dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Hersfeld-Rotenburg, wie groß das Interesse der Menschen an den berechtigten Anliegen der Bauern sei. Es sei wichtig, wieder zu einer Normalität zu kommen - und da sollte auch der Montag etwas ändern, wenn in Berlin eine Großaktion geplant sei. Bauern auch aus dem Kreis seien mit Schleppern bereits auf dem Weh dorthin. Für Schäfer werde dies morgen ein "historisches Ereignis".

Neben Schäfer dankte auch Walter Glänzer, der frühere Bürgermeister von Neuenstein, dem Orga-Team für die hervorragend organisierte Veranstaltung. Es gelte, die Menschen daran zu erinnern, woher das "tägliche Brot" komme, das morgen Früh wieder auf dem Tisch stehe. "Ich finde es toll, dass diese Aktion so viel Aufmerksamkeit findet", betonte Glänzer und dankte neben der Ordnungsbehörde besonders dem Ersten Stadtrat Gunter Grimm.

Der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister verwies darauf, dass der Regierungsbezirk Kassel überwiegend ländlich strukturiert sei. Daher sei es wichtig, immer auf die Situation der Landwirte aufmerksam zu machen. Getreu dem Motto: "Stirbt der Bauer, stirbt das Land", wie der RP den Zuhörern sehr eindringlich nahebrachte. Gekommen war mit der CDU-Politikerin Stefanie Klee aus Eiterfeld auch die neue Abgeordnete des Hessischen Landtages. (bl) +++



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