Gegen das Apothekensterben

Marc Brauer (31) übernimmt Einhorn-Apotheke in Sterbfritz

Marc Brauer (31) übernimmt Einhorn-Apotheke in Sterbfritz
Fotos: Moritz Pappert

13.01.2024 / SINNTAL - Deutschlandweit herrscht ein großes Apothekensterben: Viele Apotheker finden keinen Nachfolger und die Apotheken müssen schließen. Die Folge: die Kunden müssen teilweise kilometerweit fahren, bis sie an Medikamente kommen. In Sinntal-Sterbfritz (Main-Kinzig-Kreis) ist das anders. Hier hat zum Jahresbeginn Marc Brauer die Einhorn-Apotheker von Michael Umlauf übernommen.



Die Pharmazie liegt bei den Brauers in der Familie. Nur wenige hundert Meter weiter betreibt Marc Brauers Vater Ralf die Löwen-Apotheke. "Ohne meinen Vater wäre ich kein Apotheker geworden", sagt der 31-jährige. Marc Brauer wollte eigentlich Förster werden. Doch es kam anders. Er studierte in Marburg Pharmazie und das Studium gefiel ihm. "Danach habe ich bei meinem Vater in der Apotheke gearbeitet, zwischendurch auch in Steinau und Fulda", sagt Brauer.

Im letzten Jahr ergab sich dann das Gespräch mit Michael Umlauf, der seine Einhorn-Apotheke abgeben wollte. Nach langer Überlegung entschied sich Marc Brauer die Apotheke von Umlauf zu übernehmen. 

"Mein Plan ist es, auch die Apotheke von meinem Vater später mal zu übernehmen und dann beide Standorte zu führen. Ich war immer schon heimatverbunden, deshalb ist es mir auch wichtig, die Standorte zu halten", sagt er. Damit tut er etwas gegen das Apothekensterben, welches auch in Hessen zu spüren ist. 2015 gab es hier noch 1.518 Apotheken. Im Oktober 2023 waren es nur noch 1.344. 

Der Grund, warum es laut Brauer zu wenig Nachwuchs in der Branche gibt: "Die Bürokratie hat stark zugenommen, das Gehalt ist auf dem Stand von 2004 und für viele ist das Risiko zu hoch, eine eigene Apotheke zu führen. Es ist so viel Arbeit, dass das kaum noch jemand machen will und dann lieber als Angestellter arbeitet." (Moritz Pappert) +++

Dieser Artikel erschien zuerst bei KINZIG.NEWS.

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