Wegzug zweiter Banken aus Innenstadt

Bürgermeisterin soll von "persönlichen Unterstellungen" absehen

Noch sind Sparkasse Oberhessen und VR Bank HessenLand getrennt voneinander in der Frankfurter Straße zu finden.
Foto: Privat / Barbara Schlemmer

02.01.2024 / HOMBERG (OHM) - Vor Kurzem hatte OSTHESSEN|NEWS darüber berichtet, dass zwei Geldinstitute beabsichtigen, aus der Innenstadt von Homberg (Ohm) wegzuziehen, um künftig  - getrennt, aber unter einem Dach  - für die Kunden tätig zu sein. In diesem Zusammenhang hatte Bürgermeisterin Simke Ried dazu aufgerufen, die "sachfremde Form der Kommentierung" zu unterlassen. Darauf entgegnet nun Barbara Schlemmer, Fraktionsvorsitzende Ökologische Liste. Sie hatte mit einer Pressemitteilung den Anstoß zu dieser Diskussion gegeben.



Schlemmer schreibt nun unter anderem: "Wir begrüßen, dass die Homberger Bürgermeisterin aufgrund unserer Pressemitteilung zum Wegzug der beiden Banken aus der Innenstadt nun eine Reihe von Ideen öffentlich gemacht hat. Vieles davon ist seit Jahren in der Diskussion und ich selbst habe in meiner Zeit als Stadträtin anhand des Projekts Zukunft Innenstadt aktiv an diesen Themen mitgewirkt".

Ihre Fraktionskollegin Elke Müller habe den gesamten bisherigen Prozess des IKEK-Programms mit begleitet. "Aus diesem Grunde sind wir mit den Themen bestens vertraut. Daher weisen wir die Unterstellungen von Bürgermeisterin Ried, wir seien an einem desolaten Zustand der Innenstadt interessiert, sowie ihren Vorwurf einer sachfremden Form der Kommentierung, was immer das heißen soll, in aller Form zurück".

"Botschafterin des guten Miteinanders"

Man fordere die Bürgermeisterin vielmehr auf, von persönlichen Unterstellungen und Angriffen abzusehen und auf eine konstruktiv-sachliche Ebene zurückzukehren. Von einer "Botschafterin des guten Miteinanders" würde man sich hier ein beispielhaft positives Verhalten wünschen. Man wünsche auch, dass Simke Ried zukünftig jeweils zeitnah die Stadtverordnetenversammlung über wichtige Entwicklungen unterrichte.

In der Sache weise die Stellungnahme viele Konjunktive auf und es würden Ideen der letzten Jahre noch einmal zusammengetragen. Was das ISEK-Programm angeht, so wäre es hilfreich gewesen, die Gremien hätten vom gleichzeitigen Wegzug beider Banken schön früher gewusst. Dann hätte man dies in die Planungen mit einbeziehen können. Auch wisse die Bürgermeisterin, dass aufgrund der späten Zusage für ISEK in 2023 nur wenig aus dem Programm umgesetzt werden könne. "Daher sind wir jetzt gespannt auf die angekündigte Machbarkeitsstudie zur realen Nutzung der genannten Banken-Leerstände als Bürgerbüro". 

Dass auch andere eine bessere Kommunikation forderten, zeige der Offene Brief des Gewerbevereins Homberg (Ohm) vom 16. November 2023. Darin beklage der Gewerbeverein, man habe erneut aus der Presse erfahren müssen, dass die Filiale der Sparkasse Oberhessen ebenfalls aus der Innenstadt in den Neubau der VR Bank Hessenland umziehen werde. Der Auszug dieser beiden größten Bankfilialen aus der Innenstadt bedeute nicht nur einen weiteren Leerstand, sondern darüber hinaus den Verlust einer enormen Menge an Publikumsverkehr. (pm) +++

Simke Ried, Bürgermeisterin der Vogelsberg-Stadt Homberg (Ohm).
Foto: O|N - Archiv

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