Optimismus nach Mitgliederversammlung

Jeder Einzelne ist gefordert, denn: "Unser Dorfladen muss erhalten bleiben!"

Gut 70 Interessierte waren am Donnerstagabend zur Mitgliederversammlung gekommen.
Foto: Privat / Jens Bayer

29.12.2023 / GREBENHAIN - Das Interesse war sehr groß, was belegt, dass den Menschen in Crainfeld und den umliegenden Ortschaften das Schicksal "ihres" Dorfladens nicht gleichgültig ist. Am Donnerstagabend fand eine Versammlung von Mitgliedern der Genossenschaft und Kunden im evangelischen Gemeindehaus des Grebenhainer Ortsteils statt. OSTHESSEN|NEWS hatte im Vorfeld ausführlich darüber berichtet, wie die Chancen eingeschätzt werden, dass ein kostendeckender Geschäftsbetrieb erreicht werden kann. Und was alles dafür getan werden muss.


Etwa 70 Menschen waren gekommen, was für das Interesse an dem Dorfladen spricht, der seit über einem Jahr als Nahversorger und Kommunikationstreffpunkt einen sehr wichtigen Dienst für diesen Teil des Vogelsbergkreises leistet. Rede und Antwort standen Ortsvorsteherin Nicole Jäger, zugleich im Vorstand der Dorfladen Crainfeld eG, sowie Werner Müller vom Projektteam, Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft.

Neue Mitglieder, gute Umsätze im Dezember

Gegenüber O|N sprach er am Freitagvormittag von einer positiven Tendenz, die an diesem Abend deutlich geworden sei: So werde man in diesem Dezember einen höheren Umsatz erzielen als im gleichen Monat des Vorjahres, und auch das notwendige Eigenkapital in Form von zusätzlichen Genossenschaftsanteilen in einer Größenordnung von mindestens 20.000 Euro werde mit 21.000 Euro übertroffen. Zudem gebe es vier Personen, die der Genossenschaft beigetreten seien, die nunmehr 208 Mitglieder habe.

Müller führte den positiven Umschwung unter anderem auch auf das Schreiben zurück, das vor einigen Wochen verschickt worden war. Darin war nachdrücklich darauf verwiesen worden, "dass sich das Einkaufsverhalten unserer Mitglieder und Kunden verändern muss, indem deutlich mehr im Dorfladen eingekauft wird". Diese Tatsache und das erwähnte zusätzliche Eigenkapital seien Voraussetzungen dafür, sowohl einen kostendeckenden Geschäftsbetrieb zu erreichen als auch die notwendige Liquidität für die Umsetzung der weiteren Maßnahmen und des Erhalts sicherzustellen.

"Es kommt auf jeden Einzelnen an", so Müller gegenüber O|N. Er zitierte aus dem erwähnten Schreiben, wonach es laut den Nutzungsanalysen bislang nur gut 15 Familien sind, die ihren vollen Haushaltseinkauf mit den im Dorfladen erhältlichen Waren und Produkten durchführen. "Vielleicht verlassen sich viele Mitglieder darauf, dass doch die anderen genügend einkaufen und als Folge hieraus fehlen uns die erwarteten Umsätze".

Paketshop nutzen - aber bitte auch einkaufen 

Dies werde im Übrigen auch sehr sichtbar daran, dass der Hermes-Paketshop sehr gut genutzt werde - aber eben nur dieser Service, ohne etwas zu kaufen. Hinzu komme, dass je jünger die Kunden und Haushalte seien, diese den Dorfladen fast gar nicht für ihre Einkäufe nutzten. "Wir freuen uns über jeden Einzelnen, der das bisherige Einkaufsverhalten überdenkt und möchten nochmal ausdrücklich ermuntern und einladen, in Eurem Dorfladen einzukaufen".

Künftig soll vierteljährlich über die Umsatzentwicklung informiert werden. Auch sei man dabei, die in einem Fragebogen aufgeführten Wünsche und Anregungen der Mitglieder und Kunden umzusetzen. Die Tendenz der Rückmeldungen sei im Übrigen sehr deutlich: "Unser Dorfladen muss erhalten bleiben!" (Bertram Lenz) +++

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