Der Stadtpfarrer bei O|N

Stadtpfarrer Stefan Buß: Sternsingeraktion 2024

Stadtpfarrer Stefan Buß.
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

06.01.2024 / FULDA - In diesen Tagen sieht man sie wieder an vielen Orten: die Sternsinger – Mädchen und Jungen, die sich auf den Weg machen, um Geld zu sammeln für Kinder in aller Welt, die in weniger materiellem Wohlstand leben als hierzulande. Die aber vor allem auch den Segen in die Häuser bringen zum Beginn des Neuen Jahres. Die Sternsingeraktion des Kindermissionswerks hat seit der Gründung des Vereins im Jahre 1959 mehr als eine Milliarde Euro an Spenden eingebracht und ist die erfolgreichste Solidaritätsaktion für notleidende Kinder weltweit. In diesem Jahr werden Hilfsprojekte im Amazonasgebiet unterstützt.



Die Aktion steht unter dem Motto "Gemeinsam für unsere Erde in Amazonien und weltweit". Der Brauch, als Sternsinger unterwegs zu sein, liegt in dem Hochfest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar begründet. Er wird auch als Fest der Hl. Drei Könige genannt. Der Tag ist in der orthodoxen Kirche das eigentliche Weihnachtsfest. Die drei Weisen aus dem Morgenland – Sterndeuter aus dem Osten – sind aufgebrochen, um den neugeborenen König zu begrüßen und ihm mit wertvollen Gaben zu huldigen.

Sie haben verstanden, dass dieses neugeborene Kind der Messias, der Retter der Welt ist, und sie sind kundig genug, welchem Stern sie folgen müssen, um ihn zu finden. Die Sternsinger heute kleiden sich wie die drei Weisen damals, und weisen darauf hin, dass mit dem neugeborenen Jesus, dem Messias, eine neue Zeit angebrochen ist. Sie zeigen den Stern und bringen seinen Segen in jedes Haus, zu allen Menschen. Ein Geben und Nehmen, denn die Menschen geben ihrerseits etwas für andere, für Kinder in der Welt.

Es ist ein zutiefst christlicher Gedanke, sich um Menschen zu kümmern, die Hilfe brauchen. Kinder und Jugendliche unterstützen Gleichaltrige, die benachteiligt sind, die Gefahren ausgesetzt sind und die weniger Chancen im Leben haben. In wie vielen Ländern leben Kinder unter lebensgefährlichen Bedingungen! Sie sind Erwachsenen ausgeliefert, die über ihr Leben bestimmen, und weit davon entfernt, ihre Potenziale zu entfalten.

Die Mädchen und Jungen, die sich als Sternsinger engagieren, tun dies oft mit großer Begeisterung. Schon die Vorbereitungen sind fast so aufregend wie Weihnachten: Sieht man in dem Gewand auch königlich aus? Wer trägt den Stern? Wer ist groß genug, um mit der Kreide die Symbole des Segens säuberlich auf den Türrahmen zu schreiben? In Fulda wurden die Sternsinger bei der großen Aussendungsfeier im Dom ausgesandt. Sie wurden gesegnet und auf ihren Weg in die Gemeinden geschickt mit der Bitte um ein segensreiches Wirken. In unserer Stadtpfarrei werden die Sternsinger erst am 12./13. Januar wegen der langen Weihnachtsferien unterwegs sein. 

Kinder verdienen Respekt. Die Sternsinger mit ihrem Engagement, und erst recht die Kinder, die die Spenden empfangen, um in ihren Rechten ausreichend wahrgenommen und in ihrer Persönlichkeit wertgeschätzt zu werden. C – M – B schreiben die Sternsinger an die Türen. Man leitete daher die Namen der Hl. Drei Könige ab: Caspar – Melchior – Balthasar. Es heißt aber: Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus. Diesen Segen wünsche ich den Menschen in den Häusern für das Neue Jahr.  (Stefan Buß) +++

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