Hochschule und Rotes Kreuz kooperieren

Wissenschaftliche Untersuchung: Sind die Blutspende-Päckchen zeitgemäß?

Die Hochschule Fulda und das Deutsche Rote Kreuz Fulda kooperieren erneut. Kürzlich wurde ein wissenschaftliches Projekt mit dem Blutspendedienst gestartet.
Fotos: DRK Fulda

21.12.2023 / FULDA - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) vergütet im Gegensatz zu anderen Organisationen die Blutspende nicht. Stattdessen packt das DRK Spendenpäckchen mit Snacks und Getränken. Aber sind die Päckchen zeitgemäß mit Blick auf Nachhaltigkeit und Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Das erforscht nun ein Projekt in Kooperation zwischen dem DRK Kreisverband Fulda, dem Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Fulda und dem Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämotologie Kassel bzw. dem DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen. 



Die Zahl der Blutspenden hat sich zwar nach den Corona-Jahren wieder etwas erholt, ist aber immer noch unter dem Niveau des Jahres 2011. Tendenziell spenden immer weniger Menschen, dabei werden nach wie vor etwa 15.000 Blutspenden täglich in Deutschland benötigt. Das DRK ist die größte Blutspendeorganisation Deutschlands und kann den innerdeutschen Bedarf zu 75 Prozent decken. Wer beim DRK Blut spendet, bekommt nach der Spende ein kleines Carepaket. 

Spendenpäckchen sinnvoll gestalten 

Für das DRK ist wichtig, dass die Spendenpäckchen von den Spendenden wirklich als kleiner Dank für ihre große Geste verstanden werden und gut ankommen. Da die Anzahl der Blutspendenden in Deutschland generell zu niedrig ist, sollen die Päckchen möglichst positiv wahrgenommen werden – insbesondere von jungen Menschen und Erstspendenden, sagt Dr. Andreas Opitz, ehrenamtlicher Vize-Präsident beim DRK Fulda und hauptberuflich ärztlicher Direktor des Institut Kassel des Blutspendedienstes Baden-Württemberg – Hessen.

Hier kommen die Wirtschaftsstudierenden der Hochschule Fulda ins Spiel: Datenerhebung und –analyse, Ermittlung eines Handlungsbedarfs und gegebenenfalls Handlungsempfehlungen für die Zukunft übernehmen die Studierenden des Fachbereichs Wirtschaft der Hochschule Fulda. Das Projekt ist im Seminar "Management von Nonprofit-Organisationen" als Wahlpflichtfach im Masterstudiengang "International Management" untergebracht. 

Langfristige Kooperation angestrebt

Beim DRK ist man dankbar für jede einzelne Blutspende und will das auch zeigen. Gleichzeitig sorgt man sich hier, ob auch in Zukunft die Versorgung in Deutschland sichergestellt werden kann. Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Spendenden in vielen Einrichtungen bei 50 Jahren und darüber. Wie interessiert man Jüngere für ein altruistisch motivierte Blutspende? Können sinnvoll gestaltete Spendertüten dazu beitragen, wenn sie Erstspendenden genau die Wertschätzung vermitteln, die das DRK den Spendenden entgegenbringt? Wie genau erreicht man eigentlich die Gen Z, um sie über die Möglichkeiten und den Sinn einer Blutspende zu informieren? Das sind Fragen, die im Rahmen einer Fortsetzung bearbeitet werden können.  

Der DRK Kreisverband Fulda unterstützt bei der Datenbeschaffung und stellt Räumlichkeiten für Workshops und Austausch bereit, während Dr. Andreas Opitz und Martin Oesterer (Bereichsleiter Spenderbeziehungsmanagement und Kommunikation) des Blutspendedienstes Baden-Württemberg – Hessen als fachliche Ansprechpartner in allen Themen rund um Blutspende und die rechtlichen Möglichkeiten einer Anerkennung für Spendende sind. Ansprechpartnerin an der Hochschule Fulda ist Prof. Dr. Irina Kohler. (pm)+++

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