"Zu viel ist zu viel!"
Große Agrar-Diesel-Demo: Bauern legen Verkehr in der Hauptstadt lahm
Fotos: Moritz Bindewald
18.12.2023 / BERLIN -
Regelungen zum Agrardiesel und zur KFZ-Steuerbefreiung - der Deutsche Bauernverband fordert von der Regierung die Rücknahme der Pläne. Am Montag gingen deshalb viele hunderte Landwirte mit ihren Traktoren in Berlin auf die Straßen und demonstrieren. Darunter auch zahlreiche Osthessen. Cem Özdemir (Grüne) und Bauernpräsident Joachim Rukwied wurden als Redner erwartet.
Aus ganz Deutschland kamen sie angefahren. Statt wie erwartet rund 1.000 Traktoren wurden zur Demonstration am Montagmorgen in Berlin über 1.700 gezählt. Die Straße des 17. Juni am Brandenburger Tor und auch umliegenden Wege sind damit blockiert. Die Bauern wollen damit ihren Frust ausdrücken. "Wir Bauern werden am Montag ein erstes deutliches Signal an die Ampelkoalition senden", erklärte Rukwied gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn nicht, wird es ab Januar massiven Widerstand geben. Wir werden uns das nicht gefallen lassen", ergänzte er.
Aus ganz Deutschland kamen die Bauern und Landwirte zur Demonstration, der Deutsche Bauernverband hatte dazu aufgerufen. Laut dpa waren etwa 3.000 Menschen bei der Polizei zur Kundgebung angemeldet. Bereits am Sonntag versammelten sich einige Landwirte mit ihren Traktoren vor dem Brandenburger Tor. Die Wut der Protestierenden ist spürbar: Fast eine Milliarde Euro würden die Streichungen die Branche kosten.
"Ich weiß, dass Sie mit einer Riesenwut nach Berlin gekommen sind"
Bundesagrarminister Özdemir stellte sich auf der Demonstration hinter die Bauern. "Ich weiß, dass Sie mit einer Riesenwut hier nach Berlin gekommen sind", sagte er auf der Kundgebung. Der Politiker halte nichts von der überproportional großen Einsparung in der Landwirtschaft. "Deshalb kämpfe ich im Kabinett dafür, dass es in dieser Härte nicht kommt", ergänzte er. Laut dpa stieß das nicht auf großes Verständnis. Die Rede wurde mehrfach durch Pfiffe und Zurufe unterbrochen.