"Das ist ein schöner Beruf"

Metzgerei Wiegand sucht händeringend Nachwuchs für ihr Handwerk

Bettina Henning (mittig) und ihr Team hoffen auf mehr Interesse junger Menschen am Metzger-Beruf.
Fotos: Hannes Mayer

18.12.2023 / FULDA - Die Zahl der Auszubildenden im Handwerk werden immer weniger. Besonders in den Metzgereien sieht es schlecht aus. "Wir suchen Auszubildende, sowohl im Verkauf, als auch in der Produktion oder in der Küche. Das Nachwuchsangebot ist aktuell sehr dünn", berichtete Bettina Henning, Inhaberin der Metzgerei Wiegand. OSTHESSEN|NEWS war in Bronnzell und hat nach nachgefragt, woran das liegt und wie es weiter gehen soll. 



Junge Menschen interessieren sich seltener für Ausbildungen, besonders für jene im Handwerk. Darunter haben unter anderem Metzgereien zu leiden, welche händeringend nach neuem Personal suchen. Das könnte unter anderem daran liegen, wie der Beruf von jungen Menschen gesehen wird. "Das Hauptproblem ist wohl, dass das Berufsfeld nicht so gut dasteht. An den klassischen Metzger denkt man oft in Zusammenhang mit Fleisch, Blut und Tod. Aber eigentlich ist es ein sehr schöner Beruf", erklärte Henning. 

Metzger - auch ohne körperlich anstrengende Arbeit

Der Beruf ist nervenaufreibend und auch eine Sechs-Tage-Woche schreckt viele Heranwachsende ab. Eine körperlich große Herausforderung ist das Handwerk heutzutage aber nicht mehr. "Es ist nicht mehr so anstrengend wie noch vor 30 Jahren. Man muss nur noch maschinell gut ausgerüstet sein", erklärte die Inhaberin. Sie selbst ist Fleischerin aus Leidenschaft. In ihrer Metzgerei werden nur Tiere verarbeitet, welche aus der Region kommen. Darauf legt die Inhaberin großen Wert.

Besonders in den letzten fünf Jahren beobachtet der Betrieb einen Mangel an Bewerbern. In Bezug auf die Zukunft ist die Inhaberin trotzdem zuversichtlich. Zudem hat das Unternehmen aktuell wieder drei Azubis. Das Team ist auch ansonsten sehr jung. Angst, dass es irgendwann gar keine neuen Mitarbeiter mehr geben wird, haben sie nicht. Zurzeit ist es das Ziel, die Angestellten zu halten. "Es ist ganz wichtig, dass dieses Team zusammenbleibt", ergänzte die 39-Jährige. Besonders durch Corona sei die Anzahl der Kunden gestiegen, die nur durch gutes Personal gehalten werden könnten.

Henning wünscht sich mehr Informationsweitergabe an Schüler

"Ich würde mir wünschen, dass die jungen Menschen in der Schule besonders über Berufe wie diesen besser informiert werden", so die 39-Jährige. "Alle wollen gesunde Lebensmittel und gesundes Essen, aber die Arbeit drumherum, die ist noch nicht so angesagt", fügte sie hinzu. Aufgrund des kleinen Teams ist auch eine aktive Werbung für den Beruf auf Bildungsmessen oder ähnlichen für Schüler konzipierten Veranstaltungen nicht möglich. (kg) +++

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