O|N im Gespräch mit Carmen Bachus
Diagnose Eierstockkrebs: "Die Angst ist ein ständiger Begleiter"
Fotos: Katharina Geppert
17.12.2023 / FULDA -
Man merkt es erst, wenn es schon zu spät ist: In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 7.200 Frauen an bösartigen Tumoren der Eierstöcke. Eierstockkrebs gehört zu den aggressivsten Tumoren und ist die zweithäufigste bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane.
OSTHESSEN|NEWS war im Gespräch mit Carmen Bachus, deren Leben sich nach der Schockdiagnose Eierstockkrebs von der einen auf die andere Sekunde drastisch veränderte. Trotz allem blickt sie nun hoffnungsvoll in die Zukunft, will betroffene Frauen unterstützen und diese auf dem harten Weg begleiten.
"Die Angst ist ein ständiger Begleiter"
"Mittlerweile geht es mir wieder gut. Die Angst verliert man trotzdem nie, sie ist ein ständiger Begleiter", findet Carmen Bachus. Die Furcht vor einer erneuten Diagnose würde zwar nachlassen, aber nie wirklich verschwinden. Seit mittlerweile zweieinhalb Jahren nun leitet die 55-Jährige die Selbsthilfegruppe Eierstockkrebs in Fulda, vor dieser Zeit war sie als Sekretärin in einer Rechtsanwaltskanzlei angestellt. "Ich habe mir eben ein neues Leben aufgebaut", berichtet sie gegenüber O|N.
"Ein aggressiver Tumor, der schnell wächst"
"Ich werde das so lange machen, wie ich gesund bin"
Ziel der Treffen ist es, Frauen zu erreichen. "Es gibt sogenannte Kompetenzzentren, die sich auf Unterleibskrebs spezialisieren. Die Chancen sinken nämlich dramatisch, wenn man nicht gut operieren kann", berichtet die 55-Jährige. Eierstockkrebs ist um ein Vielfaches tödlicher als Brustkrebs: Nur knapp 50 Prozent der betroffenen Frauen überleben nach fünf Jahren mit dem Krebs.
"Wir sind deutschlandweit ein riesiges Netzwerk und wenn wir einmal nicht weiterwissen, wenden wir uns einfach an unsere Kollegen", so die 55-Jährige gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Die betroffenen Frauen würden sich durch den Austausch in der Selbsthilfegruppe unterstützt und verstanden fühlen. Mittlerweile besuchen acht Teilnehmer aus ganz Hessen die Gruppe in Fulda. "Ich habe den Prozess einmal komplett mitgemacht und gehe mit den Betroffenen den kompletten Weg. Und das werde ich so lange machen, wie ich gesund bin", erzählt sie.
Betroffene haben die Möglichkeit, sich unter der Homepage https://www.eskd.de/ näher über Unterleibskrebs zu informieren oder unter der Hotline-Nummer 08005892563 anzurufen. "Gehen Sie regelmäßig zum Arzt und seien Sie sich die Vorsorge wert", rät Bachus abschließend. (Julia Schuchardt)+++