Der Stadtpfarrer bei O|N

Stadtpfarrer Stefan Buß: Die Geschenke an das göttliche Kind

Stadtpfarrer Stefan Buß.
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

23.12.2023 / FULDA - Mit den Hirten kam auch der achtjährige Jonathan in den Stall von Bethlehem. Er schaute das Kind an, und das Kind schaute ihn an. Dann traten dem Jungen Tränen in die Augen. "Warum weinst du?", fragte das Jesuskind. "Weil ich dir nichts mitgebracht habe." "Du kannst mir trotzdem etwas schenken", entgegnete Jesus.



Da wurde Jonathan rot vor Freude und sagte: "Ich will dir gern das Schönste geben, was ich habe". "Drei Dinge möchte ich von dir haben", sagte Jesus. Jonathan schlug sofort vor: "Mein neues Fahrrad, meine Eisenbahn und mein schönes neues Buch mit den vielen Bildern". "Nein", sagte Jesus, "das alles brauche ich nicht. Dazu bin ich nicht auf die Erde gekommen. Ich möchte von dir etwas anderes haben". "Was denn?", fragte Jonathan neugierig. "Schenk mir deine letzte Klassenarbeit", sagte Jesus ganz leise, damit es sonst niemand hören konnte. Da erschrak Jonathan. "Jesus", flüsterte er zurück und kam dabei ganz nahe an die Krippe, "da hat doch der Lehrer daruntergeschrieben: Ungenügend!"

"Eben darum will ich sie ja haben". "Aber warum denn?", wollte Jonathan wissen. "Du sollst mir immer das bringen, wo in deinem Leben Ungenügend drunter steht. Versprichst du mir das?" "Ja, gern", antwortete Jonathan.

"Und ich möchte noch ein zweites Geschenk von dir haben, dein Teeglas". "Aber das habe ich doch heute Morgen zerbrochen". "Bring mir immer das, was du im Leben kaputt gemacht hast. Ich will es wieder heil machen. Versprichst du mir das". "Ja, gern", flüsterte Jonathan.

"Und nun mein dritter Wunsch", sagte Jesus. "Bring mir noch die Antwort, die du deiner Mutter gegeben hast, als sie dich fragte, wie denn das Teeglas kaputt gegangen ist". Da legte Jonathan den Kopf auf die Kante der Krippe und weinte leise vor sich hin. "Ich, ich, ich…", brachte er mühsam heraus, "ich sagte, dass das Teeglas heruntergefallen ist, aber in Wahrheit habe ich es absichtlich aus Unmut vom Tisch gestoßen". "Bring mir all deine Lügen, alles Böse, was du denkst oder tust", sagte Jesus. "Und wenn du damit zu mir kommst, will ich dir vergeben und dir helfen und dich davon freimachen. Willst du dir das von mir schenken lassen?" Da hörte Jonathan auf zu weinen. Er staunte, und sein Herz war voll Freude. Er kniete nieder vor der Krippe und dankte dem Jesuskind.

Sich segnen lassen, einander den Segen zusprechen. Besonders an Weihnachten.

Gott lasse dich und deine Lieben ein
gesegnetes Weihnachtsfest erleben.

Gott schenke dir Gelassenheit,
dass Weihnachten in dir Raum finden kann.

Gott gebe dir die Kraft, eigene Erwartungen
und Ansprüche loszulassen.

Gott mache heil, was zerbrochen ist,
und führe dich zur Versöhnung.

Gott stärke deine Entschlossenheit,
deine Fantasie und deinen Mut,
auch anderen Weihnachten zu bereiten.

Gott bleibe bei dir und erfülle dich mit
Zuversicht, wenn dunkle Tage kommen.

Gott gebe dir ein empfindsames Herz,
das über die Botschaft von Weihnachten staunen kann.

So segne dich Gott und schenke dir,
deiner Familie und aller Welt seinen Frieden.

Amen.

(Dorothea Meyer-Liedholz)

 

Ein gesegnetes Weihnachtsfest! (Stefan Buß) +++

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