Gnadenhof Lebensfroh: Kranke und alte Tiere vor dem Schlachter retten
Für Matthias Jehn, Landwirt und Besitzer des Gnadenhofs Lebensfroh, ist die Betreuung der Tiere ein Herzensprojekt
Fotos: Carina Jirsch
25.12.2023 / KALBACH -Den Tieren ein letztes, friedliches Zuhause geben: das bieten Gnadenhöfe an. Der Verein Rüsselheim betreibt mehrere solcher Höfe in ganz Deutschland. Pferde, Schweine, Rinder und weitere Tiere werden dort betreut. Einer davon ist der Hof Lebensfroh in Kalbach-Heubach (Kreis Fulda), geführt von Matthias Jehn. Er möchte den Tieren ein artgerechtes und langes Leben bieten. Die Tier-Unterkünfte des Vereins finanzieren sich hauptsächlich durch Spenden, die von sogenannten Paten bezahlt werden. OSTHESSEN|NEWS war exklusiv vor Ort und hat nachgefragt, was genau ein Pate macht und wie man die Tiere unterstützen kann.
180 Tiere leben aktuell auf dem Tiergnadenhof Lebensfroh. Einige davon wurden erst kurz vor dem Schlachten gerettet. Auch ehemalige Rennpferde werden dort beherbergt. Auf dem Hof bekommen sie ihr Gnadenbrot, dürfen viel Zeit an der frischen Luft verbringen und ihre letzten Jahre in Frieden verbringen. Bevor Jahn seinen Hof in ein Tierasyl umwandelte, war er über 40 Jahre als Landwirt tätig. Die Rettung der Tiere liegt ihm sehr am Herzen.
Schon mit monatlich fünf Euro Pate werden
Um die Gnadenhöfe zu finanzieren, gibt es Patenschaften. Etwas beitragen kann jeder, der möchte. Der Rüsselheim Verein kümmert sich insgesamt um rund 2.000 Tiere und hat 2.700 Paten. Schon mit fünf Euro im Monat kann man sich einbringen. Als Pate hat man außer den Spendenbeträgen keine Verpflichtungen. Regelmäßig werden Treffen veranstaltet, bei denen die Unterstützer auf die Höfe gehen und die Tiere besuchen können. Über neue Helfer freut sich der Verein immer. "Wir brauchen dringend mehr Paten. Gerade durch die Corona-Pandemie haben wir viele verloren, davor lief es sehr viel besser", erläuterte Doris Rauh, Gründerin und Vorsitzende des Rüsselheim Vereins.
"Wir nehmen jeden, der Pate werden möchte", so Rauh. "Dafür muss man auch kein Veganer oder Vegetarier sein", ergänzte sie scherzhaft. Die Tiere sind ihr wichtig. Sie hat in der Vergangenheit bereits vieles unternommen, um diese zu retten. Dass viele Tiere ihre letzten Jahre nicht auf einem Gnadenhof verbringen dürfen, findet sie schade und nicht nachvollziehbar. Sie wünscht sich ein Umdenken in der Gesellschaft in Bezug auf den Umgang mit den Vierbeinern.
Sehen Sie außerdem eine Bildergalerie von O|N-Fotografin Carina Jirsch und unseren Videobeitrag. (kg) +++