Gemeinsam für die Verkehrswende

Verkehrsclub führt Messungen durch - "Lärmschutz bedeutet Lebensqualität"

82,3 Dezibel wurden in der Dalbergstraße gemessen.
Fotos: Julia Schuchardt

12.12.2023 / FULDA - "Verkehrslärm betrifft uns alle": Pünktlich um 11 Uhr ging es am Montagmorgen am Bahnhofsvorplatz los, um mit einem Hand-Messgerät durch die Fuldaer Straßen zu spazieren und die Lautstärke in der Innenstadt zu messen. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) will durch die Aktion mehr Bewusstsein für das Thema Verkehrslärm schaffen und über Maßnahmen informieren, die Bürger und Kommunen unternehmen können.



Neben Mitgliedern der VCD nahmen auch MdL Silvia Brünnel (Grüne) und Mobilitätsmanager Stephan Fehrenbach am Lärmspaziergang teil, um sich über die Kampagne zu informieren.

"Wir wollen das Thema in das Bewusstsein rücken"

Der VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband. Im Fokus steht dabei der Mensch mit seinen unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen. Die Mitglieder setzen sich für sichere und gesunde Mobilität ein. "Wir wollen dieses Thema in das Bewusstsein der Menschen rücken", meint Anna-Lena Hahn, Referentin des Verkehrs und der Luftreinhaltung, die die Deutsche Umwelthilfe beim Lärmspaziergang repräsentiert hat. Drei Viertel der Menschen in Deutschland würden sich durch Straßenlärm gestört oder sogar belästigt fühlen.

Bewiesen ist, dass Straßenverkehrslärm physisch und psychisch krank mache - Gehörschäden, Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck und kognitive Beeinträchtigungen bei Kindern stellen dabei die schlimmstmöglichen Folgen dar. Dazu kommt, dass das Risiko für Depressionen und Angst- sowie Schlafstörungen zunehmend steigen kann.

"Die Lebensqualität ist sehr gemindert"

Neben der Luftverschmutzung ist Lärm die zweitgrößte umweltbedingte Ursache für Gesundheitsprobleme. "Die Lebensqualität ist durch große Verkehrsflüsse in stark befahrenen Straßen sehr gemindert und aus meiner Sicht sollte die Stadt Fulda hier etwas unternehmen", betont Amantha Schneider-Ludorff, Sprecherin der Regionalgruppe der VCD aus Fulda im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.

Eine Senkung der Geschwindigkeit in stark befahrenen Straßen würde grundsätzlich den Lärm reduzieren - Tempo 30 innerorts würde im Vergleich nur noch halb so laut wirken. "Das Thema ist wichtig, der Rundgang hat mir gezeigt, wie laut es hier wirklich ist", sagt der interessierte Passant Jonas Eberlein im Gespräch mit O|N. Für ihn solle der Straßenverkehr in Zukunft einfach leiser werden.

"Eine Senkung der Geschwindigkeit halbiert die Lärmbelästigung"

Auch MdL Silvia Brünnel (Grüne) äußert sich ähnlich. "Eine Senkung der Straßenhöchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde halbiert die Lärmbelastung. Solche Maßnahmen sind nicht nur gut für unsere Umwelt, sondern haben nachweislich positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit."

Die VCD versucht, mit eigenen Projekten konkrete Lösungen für eine bessere Mobilität für Menschen zu arbeiten. Mehr Informationen finden Interessierte unter https://www.vcd.org/startseite (js) +++

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