Ausstellung bei Bilder Fuchs
Und malen kann er auch noch: Blick hinter den Mythos Bob Dylan
Foto: O|N - Archiv / Erich Gutberlet
16.12.2023 / FULDA -
Bob Dylan stellt alle seine Chronisten, von denen es nicht gerade wenige gibt, vor große Schwierigkeiten. Er ist zweifelsohne der größte lebende amerikanische Rock- und Popstar, gleichzeitig aber extrem öffentlichkeitsscheu. Die Frage, wer oder was sich hinter seinem Mythos versteckt ("I'm not there"), treibt seit sechs Jahrzehnten seine Fans zu immer neuen Mutmaßungen an.
Daran ändern weder Dylans "Neverending"-Tour noch seine vielen Schallplatten etwas. Denn seit Anbeginn seiner Karriere ist der inzwischen 82-Jährige zwar irgendwie immer präsent, aber er schlüpft wie ein Chamäleon wahlweise in die Rolle eines Singer-Songwriters, macht als Dichter von sich reden, als Schauspieler, christlicher Prediger, Bandleader mit E-Gitarre - oder eben als Maler.
Zur Ausstellungseröffnung hatte Galerist Thomas Stock vor Kurzem mit Dr. Ingrid Mössinger eine fundierte Kennerin des Dylanschen Werkes begrüßen können: Vor 15 Jahren war "BOB DYLAN | The Drawn Blank Series" in den Kunstsammlungen Chemnitz gezeigt worden. Kuratorin damals war die Direktorin der Kunstsammlungen in Chemnitz, eben Dr. Ingrid Mössinger.
Und wer bei seinem Besuch in der Galerie Bilder Fuchs neugierig auf Bob Dylan geworden ist, für den halten Thomas Stock und seine Mitarbeiter noch ein ganz besonderes (umfangreiches) Schnäppchen bereit: "Mixing up the Medicine" ist quasi ein Buch über das Multitalent, wie es noch keines gab: Es spannt in noch nie gesehenen Fotos und Fundstücken aus seinem privaten Archiv den Bogen über Leben und Werk. Kurz: Ein Bob-Dylan-Museum in Buchform, wie es bei dpa zutreffend heißt. (Bertram Lenz) +++