Der Stadtpfarrer bei O|N

Stadtpfarrer Stefan Buß: Lichtgestalt für Bistum Fulda – der Hl. Sturmius

Stadtpfarrer Stefan Buß.
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

16.12.2023 / FULDA - Sturmius steht zwar im Schatten seines Lehrers und väterlichen Freundes Bonifatius, doch als Kloster- und Stadtgründer ist er für das Bistum Fulda von großer Bedeutung. Der Mönch Eigil, ein Verwandter von Sturmius und Abt des Klosters Fulda, beschreibt um das Jahr 800 in seiner Vita Sturmi (Lebensbeschreibung) zuverlässig den Werdegang und das Wirken des Gründers Sturmius.



Aus einer adligen Familie in Oberbayern stammend ist Sturmius bei einer Begegnung mit Bonifatius so von ihm fasziniert, dass er Bonifatius bittet, sich ihm anschließen zu dürfen. Nach der Ausbildung im Kloster Fritzlar und einer Zeit als Erimit in der Gegend um Hersfeld erhält er von Bonifatius den Auftrag, in der Einöde Buchoniens einen geeigneten Platz für ein Kloster zu suchen. Beim 2. Versuch findet Sturmius die von Bonifatius gewünschte Stelle des alten Könighofes Eiloha.

Am 12. März 744 errichtet er dort mit 7 Gefährten das Kreuz und beginnt mit dem Bau des Klosters, dessen 1. Abt er wird. Nach dem Willen des Bonifatius soll Fulda ein benediktinisches Musterkloster werden, so schickt er Sturmius zum Studium der Lebensweise und des Schulwesens ins Musterkloster Montecassino (529 durch den Hl. Benedikt gegründet) nach Italien. Nach seiner Rückkehr richtete Sturmius das Mönchstum im Kloster Fulda sofort nach dem Vorbild Montecassinos aus und richtet zudem eine Klosterschule ein. Energisch setzt sich Sturmius gegen den Willen des Mainzer Bischofs Lullus (710 – 786, Gefährte des Bonifatius) dafür ein, dass Bonifatius nach seiner Ermordung in Friesland seine letzte Ruhestätte nicht in Mainz, wo er Bischof war, sondern in Fulda findet, wie es Bonifatius zu Lebzeiten gewünscht hatte. Die Auseinandersetzung mit Bischof Lullus findet seine Fortsetzung, als Lullus auch das Kloster Fulda seinem Bistum einverleiben will.

Erst auf dem Sterbebett des Sturmius kommt es zur Aussöhnung beider. Die letzten Jahre seines Lebens missioniert Sturmius mit einer Anzahl von Mönchen im Auftrag Karl des Großen die heidnischen Sachsen, was ihm den Titel "Apostel der Sachsen" einbringt. Von Alter und Krankheit gezeichnet kehrt Sturmius in sein Kloster zurück. Am 17. Dezember 779 stirbt Sturmius im Kreise seiner auf fast 400 angewachsenen Mönche. Papst Innozenz II. (Papst von 1130 – 1143) spricht Sturmius beim 2. Laterankonzil in Rom heilig. Im Musical "Bonifatius" kam die besondere Bedeutung Sturmis, auch durch die hohe Wertschätzung, die Bonifatius seinem Lieblingsschüler dort angedeihen ließ, deutlich zur Geltung. (Stefan Buß) +++

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