Andreas Dulz (2)
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Fotos: Siegmar Larbig/Archiv
08.12.2023 / HÜNFELD -
Nicht, dass jemand auf die Idee kommt und denkt, die Geschichte über Andreas Dulz sei ein symbolischer Beitrag zum Ehrenamt, das dieser Tage allenthalben hofiert wurde. Nein, vielmehr skizziert das Geschriebene einen Menschen, der nicht nur am Samstag seinen 80. Geburtstag vom vergangenen Mittwoch nachfeierte. Sie ist über einen, der für seinen Hünfelder SV präsent ist. Rund um die Uhr. Der Verein weiß und schätzt das. Selten ist das Verhältnis von Geben und Nehmen stimmiger als bei diesem Beispiel. OSTHESSENlNEWS machte sich ein Bild davon.
Und Andreas war der Hahn im Korb. Wingenfeld, von allen nur "Winges" genannt, muss sich die Frage gefallen lassen, wer ihn - Wingenfeld - eigentlich nicht kennt. Hörte man etwas in ihn rein, dann sinnierte er. "Irgendwie beneide ich Andreas. Jeder, der mit ihm zu tun hat, hilft ihm. Von jedem kriegt er geholfen." Wer zwischen die Zeilen hört, der weiß, warum das so ist. Auch Winges.
"Jetzt hab ich ihn so weit, dass er bis um halb Neun wartet"
Witzel: "Jeder lernt Andreas innerhalb von zehn Sekunden kennen"
Dann spricht Witzel etwas aus, dass mit Geld nicht zu bezahlen ist. "Jeder lernt Andreas innerhalb von zehn Sekunden kennen, weil er gleich zu einem kommt." Neue in der Rhönkampfbahn können sich Dulz nicht entziehen. Beide Parteien werden auf Anhieb warm. Das stärkt das Wir-Gefühl. Das Miteinander. Und es schweißt zusammen.Witzel tankte auch persönlich aus diesem Reservoire. Als er - in Dulz' räumlicher Nähe - ein Haus baute, "hat er immer mit angepackt", staunte Witzel nicht schlecht. Vielleicht durfte er es auch erwarten. "Er ist sich für keine Arbeit der Welt zu fein". Nur eines ärgerte ihn und auch Winges. "Er kriegt immer mal einen Anschiss von uns beiden, wenn er in neuen Vereinsklamotten mit anpackt." Doch so, verrieten seine Schwestern, sei er schon immer gewesen.
"Käthe an der Theke" staunt: Was unsere Spieler für einen Respekt haben ...
Auch Katharina Sippel, die "Käthe an der Theke" im Vereinsheim des HSV, ist am Pulsschlag der Zeit. Jedenfalls, wenn es um Andreas Dulz geht. Sie staunt immer wieder, "was unsere Spieler für einen Respekt haben ihm gegenüber. Jeder von ihnen hat Andreas auf dem Schirm. Und unterhält sich mit ihm, ob alles in Ordnung ist. Den Stellenwert, den Andreas im Verein besitzt, kennen sie nach zwei oder Wochen schon."Rehm: Andreas Dulz ist nicht zu ersetzen für uns. Das ist einmalig
Sven Sorian, der nur noch sporadisch mit kickt, aber den Team-Manager der Zweiten gibt, schlägt in eine ähnliche Kerbe. "Er ist sein ganzes Leben für den HSV da. Ohne den Dulz könnte man sich den Hünfelder SV gar nicht vorstellen." Sein Mitspieler Jonas Budenz, auch mittlerweile in seinem fünften Jahr in der Rhönkampfbahn, fährt in derselben Überholspur. "Auch als kleiner Junge war ich oft in der Rhönkampfbahn. Andreas Dulz verkörpert Hünfeld wie kein Anderer. Das Erste, wenn in ich an den HSV denke, ist Andreas Dulz. Wenn wir mal länger gefeiert haben: Andreas Dulz ist immer der Erste, der aufräumt."
Treffender hätte es niemand sagen können. Ein Schlusswort ist ausnahmsweise nicht nötig. (wk) +++