37-jährige Schwangere erstochen
Nicht schuldfähig: 20-Jähriger bleibt dauerhaft in Sicherungsverwahrung
Fotos: O|N-Archivbilder hs/ci
06.12.2023 / FULDA -
Ein an Schizophrenie erkrankter 20-Jähriger hat am 1. März dieses Jahres im Haunetaler Ortsteil Neukirchen (Kreis Hersfeld-Rotenburg) die Lebensgefährtin seines Vaters mit 14 Stichen eines Fleischermessers umgebracht. Die 37-Jährige war zu dieser Zeit im sechsten Monat schwanger, sie und das ungeborene Kind waren den schweren Verletzungen kurz nach der Messerattacke erlegen. Der Angeklagte, der sich seit seiner Festnahme nach der Tat in der geschlossenen Psychiatrie befindet, wird laut Urteil der Jugendkammer des Landgerichts dort dauerhaft untergebracht.
Ein psychiatrisches Gutachten hatte festgestellt, dass die Schuldfähigkeit des Beschuldigten infolge seiner Erkrankung zur Tatzeit aufgehoben gewesen war. Der 20-Jährige war von Anfang an voll geständig. Er litt laut Staatsanwaltschaft vermutlich bereits sei 2022 an einer chronifizierten Form von Schizophrenie. Zur Tatzeit habe er einen akuten Schub der Krankheit gehabt und wähnte, die Freundin seines Vaters wolle ihn mittels "geheimer Zeichen" in den Selbstmord treiben. Das Opfer war sich offenbar über die Gefahr, in der sie durch den 20-Jährigen sich befand, im Unklaren und infolgedessen völlig arg- und wehrlos. Dieser sei sich zwar bewusst gewesen, dass die Frau infolge seiner Messerattacke sterben könne. Doch er sei zur Tatzeit krankheitsbedingt nicht in der Lage gewesen, das Unrecht seiner Tat einzusehen, hatte Staatsanwalt Andreas Hellmich ausgeführt.