Weihnachtsaktionen der Kirchen

Brot für die Welt: Aktion "Wandel säen" eröffnet - "Flucht trennt. Hilfe verbindet."

Adventsgottesdienst am Sonntag zur Eröffnung der 65. Aktion "Brot für die Welt" aus der Peterskirche in Leipzig. Tobias Bilz, Landesbischof der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, Peter Nyorsok, Direktor Anglican Development Services North Rift Region Kenia, Joachim Gauck, Bundespräsident a.D. und Dagmar Pruin, Präsidentin "Brot für die Welt".
Foto: Jens Schulze

04.12.2023 / REGION - Die evangelischen und die katholischen Kirchen haben am ersten Advent ihre bundesweiten Weihnachtsaktionen eröffnet. Brot für die Welt steht in diesem Jahr unter dem Motto "Wandel säen".



In Hessen wurde die Aktion in Watzenborn-Steinberg im Landkreis Gießen eröffnet. "Flucht trennt. Hilfe verbindet.", so heißt die Aktion der katholischen Kirche. Sie wurde am Sonntag in Erfurt eröffnet.

Auch in Hessen 65. Spendenaktion der Hilfsorganisation gestartet

Weltweit hungern nach Angaben der evangelischen Hilfsorganisation "Brot für die Welt" derzeit fast 800 Millionen Menschen. Hilfe bleibe deshalb nach wie vor nötig. Unter dem Motto "Wandel säen" haben die evangelischen Kirchen am 1. Advent die 65. Spendenaktion von "Brot für die Welt" auch regional eröffnet. In Hessen feierten die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am Sonntag den Auftakt in einem Festgottesdienst in Watzenborn-Steinberg (Landkreis Gießen). Sie wollten dabei besonders darauf aufmerksam machen, dass ein faires und nachhaltiges Ernährungssystem nötig ist, um Hunger und Mangelernährung dauerhaft zu überwinden.

Brot für die Welt: Hoffnung und Wandel sähen

Im Gottesdienst erinnerte Hessen-Nassaus Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf (Darmstadt) an die besondere Bedeutung des Advents als Vorbereitungszeit für die Ankunft Jesu und die damit verbundene Hoffnung auf eine bessere Welt. Der Advent vermittele eine Ahnung dafür, wie wichtig es sei, "dem Schwachen und Zarten Palmzweige hinzustreuen und dabei zu helfen, Wege zu bereiten, die nicht nur mit dicken Panzern, sondern auch mit leichten Füßen oder klappernden Eselshufen zurückgelegt werden können". Gott zeige sich zudem vor allem da, "wo einer Diskriminierung und Ausgrenzung entgegentritt, Falschnachrichten aufdeckt, tröstende Worte findet" und "da, wo Menschen gegen Hass und Gewalt eintreten, für Menschlichkeit, die allen Menschen gilt, unabhängig von Religion, Herkunft, Nationalität". Scherf rief dazu auf, "innere Türen und Tore zu öffnen" und damit Wege zu ermöglichen, Hoffnung zu schenken und Wandel zu säen.

"Flucht trennt. Hilfe verbindet."

"Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Egoismus und ethnische Auseinandersetzungen sind heutzutage eine der größten Sünden." Das hat Kardinal Álvaro Ramazzini aus Guatemala in seiner Predigt im Erfurter Dom zur Eröffnung der Adveniat-Weihnachtsaktion gesagt. "Wenn ich kein Kardinal oder Bischof wäre, würde man mich dann mit der gleichen Sympathie und Herzlichkeit behandeln, wie ich sie bisher erfahren habe?", fragte er provokant die Besucherinnen und Besucher des feierlichen Gottesdienstes, mit dem die bundesweite Weihnachtsaktion der katholischen Kirche am 1. Adventssonntag im Hohen Dom zu Erfurt gestartet ist.

Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr rief die Menschen in Deutschland und Europa trotz der aktuell großen Herausforderungen dazu auf, die Fluchtbewegungen weltweit und insbesondere in Lateinamerika nicht zu vergessen. "Weltweit sind über 108 Millionen Menschen auf der Flucht. So viele wie noch nie zuvor in der Geschichte. Einer von fünf Geflüchteten kommt aus Lateinamerika." Deshalb hat das Lateinamerika-Hilfswerk das Motto "Flucht trennt. Hilfe verbindet." gewählt. (hhb) +++

Kardinal Álvaro Ramazzini aus Guatemala entzündet am Altar des St. Marien Doms die erste Kerze am Adventskranz
Foto: Paul-Philipp Braun /Adveniat
Mit einem feierlichen Gottesdienst im Dom zu Erfurt ist die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion der katholischen Kirche von Kardinal Álvaro Ramazzini, Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr und Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck eröffnet worden
Foto: Paul-Philipp Braun /Adveniat

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