Nach der Benko-Pleite
Das Nervenspiel geht wieder los: Was wird aus Galeria Karstadt Kaufhof?
Fotos: O|N - Archiv / Hendrik Urbin
01.12.2023 / KOMMENTAR -
Die Sorgen lassen nicht nach bei den Mitarbeitern der deutschen Kaufhauskette Galeria, zu der Kaufhäuser von Karstadt und Kaufhof gehören - darunter auch der verbliebene Standort am Fuldaer Uniplatz. Denn nach dem Insolvenzantrag des Immobilien- und Handelskonzerns Signa unter dem österreichischen Immobilienmakler René Benko ist die Zukunft - wieder einmal - höchst ungewiss. Und dies, nachdem es im März zumindest den Anschein gehabt hatte, als würde endlich Ruhe einkehren.
Aktuell überschlagen sich die Mutmaßungen darüber, was aus dem Unternehmen wird, das bereits zweimal ein Schutzschirmverfahren durchlaufen und in der Corona-Krise 680 Millionen Euro vom deutschen Staat bekommen hat. "Spiegel Online" zufolge hat die schweizerische Signa Retail Selection AG, zu der auch Galeria gehört, bei Gericht inzwischen Gläubigerschutz beantragt. Ziel sei, die Signa Retail Selection AG abzukoppeln und geordnet zu liquidieren.
Das Weihnachtsgeschäft dürfte die trüben Gedanken zunächst einmal übertünchen, doch danach wird die raue Wirklichkeit in diesem Trauerspiel alle Beteiligten einholen. In erster Linie die Mitarbeiter, welche einmal mehr zum Spielball von verwinkelten wirtschaftlichen Prozessen geworden sind. Und es scheint, als habe man - auch von politischer Seite - Benko viel zu lange schalten und walten lassen. Was für sich alleine schon ein Skandal ist. (Bertram Lenz) +++
Foto: O|N - Archiv / Laura Struppe