Wenn die Kirche zum Konzerthaus wird
Konzert der evangelischen Posaunenchöre Maulbach und Lehrbach
Fotos: Evangelischen Posaunenchöre Maulbach und Lehrbach)
01.12.2023 / HOMBERG (OHM) -
Viele Menschen hatten sich am Samstag, dem 22. November bereits sehr zeitig auf den Weg in die Homberger evangelische Stadtkirche aufgemacht, um einen für Sicht und Gehör guten Platz zu bekommen.
Bereits zum Ende der Sommermonate war man sich einig, dass die beiden befreundeten, jedoch je einem anderen Kirchspiel zugehörigen, evangelischen Posaunenchöre Maulbach und Lehrbach ein gemeinsames Konzert miteinander spielen möchten. 2019 hatte der Maulbacher Posaunenchor bereits sein Konzert erstmalig - aufgrund des größeren Platzangebotes - in der Homberger Stadtkirche vor großem Publikum präsentiert und so kam auch dieses Mal nur die größte Kirche in dieser Region als Präsentationsort infrage.
Dass sich Kirche zukünftig auch immer mehr über kirchliche Angebote hinaus öffnen möchte, schien hier auch willkommen zu sein, denn das Gotteshaus war voll von Gästen in freudiger Erwartung auf das nun beginnende Konzert. Selbst die Orgelempore wurde als Logis gerne hinzugenommen. Beim "Einmarsch" der Musiker/innen war diesen dann auch die Freude darüber geradezu anzusehen. Mit dem für besondere Anlässe komponierten und sehr oft gespielten "The Prince of Denkmark’s March" eröffneten die beiden Posaunenchöre im großen Ensemble dann auch das Konzert fulminant. Symbolisiert der Marsch eine historische Verbindung Englands mit Dänemark, so betonte er hier gleichermaßen die befreundete Verbindung beider Chöre miteinander und gab den passenden Auftakt.
Begrüßung durch Stefan Haumann vom Posaunenchor Maulbach
Verabschiedung durch Frank Dörr und "La Brass Polka"
Mit einem donnernden "Also sprach Zarathustra" holte das Ensemble unter dem Dirigat von Wolfgang Scheidt die Gäste nach der Pause wieder zurück zum weiteren Programm: So das musikalisch sehr spannende und die Gäste verzaubernde "Somewhere over the rainbow" aus dem Zauberer von Oz, das zunächst langsam-gefühlvoll daher kam, dann aber zum flotten Swing überging. Ebenso "I will follow him" aus dem Film "Sister act". "Wie im Himmel" konnten sich die Gäste bei den sanften Tönen der bekannten Melodie von "Gabriella’s song" fühlen. Viele weitere wunderbare Stücke wie z.B. "One moment in time", "North and south" oder "New York, New York” folgten bis zur finalen Verabschiedung durch Frank Dörr, der mit "La Brass Polka" den letzten Titel ansagte. Hier hielt es niemanden mehr still auf seinem Platz. Tosender Beifall forderte zur Zugabe auf.Die musikalisch krönende Spitze mit dem "Böhmischen Traum", der auch wieder im großen Ensemble gespielt wurde, wusste Lorenz Schmidt zum Ende hin bestens zu inszenieren. Ihm gelang neben des Dirigats seiner Musiker auch Dirigieren des Mitklatschens der Gäste, die - der Dynamik des Stückes folgend - immer wieder von Lorenz Schmidt mit einem auf den Mund gelegtem Finger zur Zurückhaltung oder mit weit ausgreifender Gestik zum Ausdruck ihrer Freude aufgefordert wurden. Wie viel Spaß und Freude das Miteinander in musikalischer Arbeit bereitet, war allen Gästen am Ende des Abends ins Gesicht geschrieben.
Nun galt es nur noch, die Gäste in die friedliche Stille der dunklen Nacht zu entlassen. Dazu sprach Pfarrer Ingmar Bartsch zunächst noch Worte des Dankes und danach abschließende Segensworte für alle. Die "Blechbläser" folgten ihrem Ritual: Da man sich, so Stefan Haumann, nach jeder Übungsstunde gesanglich mit dem Choral "Komm Herr segne uns" voneinander verabschiedet, wählte man als allerletzte Zugabe auch hier diesen wunderschönen, in vier charakterlich-unterschiedlichen Begleitsätzen gespielten Segensgruß. (pm) +++