Bei Mobilitätspreis in Berlin nominiert
Für mehr Sicherheit: Neue Ampel-Technologie zur Barrierefreiheit entwickelt
Fotos/Grafiken: FH Erfurt, Institut Verkehr und Raum
29.11.2023 / WILDECK / ERFURT -
Barrierefreiheit ist gerade im Straßenverkehr von enormer Bedeutung. In den vergangenen Jahren ist in diesem Bereich bereits viel passiert, doch es gibt noch Optimierungsbedarf. Prof. Dr.-Ing. Carsten Kühnel aus Wildeck-Hönebach (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) hat mit seinem Team von der Fachhochschule Erfurt ein angepasstes System für Ampelanlagen entwickelt. Für das Projekt sind sie am Donnerstag für den Deutschen Mobilitätspreis nominiert. Dabei spielt die Künstliche Intelligenz (KI) auch eine große Rolle.
Der Professor für Intelligente Verkehrssysteme ist dabei zufällig auf die Idee gekommen, wie er OSTHESSEN|NEWS im Gespräch verrät: "Das Projekt (KIMONO-EF) ist relativ zufällig entstanden. Wir waren auf der Suche nach einem neuen Forschungsprojekt für meine Mitarbeiter, nachdem wir ein anderes Projekt abgeschlossen hatten. Ein Mitarbeiter hatte dann die Idee, im Bereich Barrierefreiheit etwas zu machen, zumal das Thema an unserem Institut sehr präsent gewesen ist."
Nach und nach entwickelte das Team dann die Idee, neue Technologien, wie KI-basierte Technik und Sensorik, mit dem klassischen Thema Barrierefreiheit zu verbinden. Dann gab es Gespräche mit der Stadt Erfurt, die sich sofort angetan zeigte. Von großer Bedeutung sind auch die Projektpartner, die eine große Rolle für die Umsetzung des Vorhabens spielen.
Zwei Ampelanlagen in der Erfurter Innenstadt
Nun wurden vor kurzem zwei Ampelanlagen mit der modernen Technik ausgestattet - in den kommenden drei Monaten findet dabei das Anlernen der Künstlichen Intelligenz statt, bevor danach ein halbjähriger Testlauf im normalen Verkehr durchgeführt wird.Moderne Sensoren sind verbaut worden
Für flächendeckende Umsetzung braucht es noch viel Forschungsarbeit
Zukünftig müsste dann bei einer flächendeckenden Umsetzung die Absprachen mit den zuständigen Verkehrsbehörden geführt werden. Dafür bedarf es laut dem Projektleiter allerdings noch reichlich Forschungsergebnisse, die gesammelt werden müssen.Am Donnerstagabend steht nun die Bekanntgabe der Gewinner des Deutschen Mobilitätpreis in Berlin an, was auch für Prof. Dr.-Ing. Carsten Kühnel ein besonderes Ereignis darstellt: "Wir wurden vonseiten des Verkehrsministeriums angefragt, dass wir uns für den Preis bewerben sollen, was per se schon mal ein gutes Signal darstellt. Zunächst waren wir auf einer 'Long List' mit acht Projekten, jetzt stehen wir unter den letzten drei Projekten in der Kategorie 'Digital Transformation & Data Driven Mobility', was natürlich schon stolz macht. Gemeinsam mit meinem Team fahren wir nach Berlin und hoffen, mit einem Preis wieder nach Hause fahren zu können", erklärt Prof. Dr.-Ing. Carsten Kühnel abschließend.
Die Verleihung des Deutschen Mobilitätspreises wird am Donnerstagabend live auf: https://mobilitaetspreis.de/aktuelles/ übertragen. Dann wissen auch Projektleiter Carsten Kühnel und sein Team, ob sie die bundesweite Auszeichnung erhalten haben. Neben der Nominierung in der Kategorie 'Digital Transformation & Data Driven Mobility' gibt es im Übrigen einen Publikumspreis, der während der Preisverleihung in einem Live-Voting durchgeführt wird. (Kevin Kunze)+++