Thema bei Stadtverordneten
Machbarkeitsstudie für St. Ulrich-Kirche: Das soll aus dem Gotteshaus werden
Fotos: Lenz / Kirchengemeinde
29.11.2023 / HÜNFELD -
Die Zukunft der St. Ulrich-Kirche in Hünfeld beschäftigt seit Langem sehr viele Menschen - weit über die Grenzen der katholischen Pfarrgemeinde im Nordend der Konrad-Zuse-Stadt hinaus. Weil unter anderem der Gottesdienstbesuch immer schwächer wird und die Anzahl der Gläubigen zurückgeht, soll die in den frühen 1960er-Jahren erbaute Kirche "profaniert" - entweiht - werden. Ähnlich übrigens wie vor Kurzem die "Heilig-Geist-Kirche" in Angersbach.
Am Montagabend nun haben sich die Hünfelder Stadtverordneten mit einer "Machbarkeitsstudie zur Weiterentwicklung des Pfarrzentrums St. Ulrich" befasst und diese zur Kenntnis genommen. Die Ausarbeitung soll jetzt der katholischen Kirchengemeinde "Hl. Maria Magdalena Hünfelder Land" übergeben werden. Danach habe die Kirche "mit dieser Studie nunmehr die Möglichkeit, einen Investor zu suchen und die Weiternutzung des Gebäudekomplexes voranzutreiben. Die Stadt Hünfeld kann hierbei nach Möglichkeit und Erfordernis weiterhin unterstützen".
Variante "Ausbildungsbegleitendes Wohnen"
Die Entscheidung für die Vorzugsvariante "Ausbildungsbegleitendes Wohnen" für das Umnutzungskonzept des Kirchengebäudes St. Ulrich basiere auf einer umfassenden Analyse und folgenden Faktoren:
Nachhaltige Mobilität: Viele Auszubildende haben kein eigenes Auto und ihre Mobilität hänge oft von öffentlichen Verkehrsmitteln oder alternativen Fortbewegungsmitteln ab. Die Nähe der Auszubildendenwohnungen zu den Ausbildungsbetrieben reduziere die Notwendigkeit des Individualverkehrs und trage somit nicht zu einer erhöhten Verkehrsbelastung im Quartier bei.
Gemeinschaftsflächen mit Mehrwert: Die vorgesehene Nutzung der Gemeinschaftsflächen im Erdgeschoss als Café, Repaircafé und Workshopfläche bieten sowohl den Auszubildenden als auch der Gemeinde einen Mehrwert. Diese Räume können nicht nur sozialen Austausch und Kooperation fördern, sondern auch eine Plattform für interdisziplinäres Lernen und Skill-Sharing bieten. Die Gemeinschaftsflächen werden zu einem "vitalen Zentrum für Wissensaustausch und Zusammenarbeit".
Die weiteren Überlegungen sollen in enger Abstimmung gerade auch mit der Denkmalschutzbehörde erfolgen, denn: "Es ist davon auszugehen, dass diese großen Wert darauf legt, dass die historische Substanz und die baulichen Merkmale der Kirche gewahrt bleiben". Alle Umbauten müssten den Denkmalschutzvorschriften entsprechen, um die kulturelle Bedeutung des Gebäudes zu unterstreichen. (Bertram Lenz) +++