Erster Heartbeat-Ultra ein Riesen-Erfolg

"Wir konnten gar nicht reden, wir haben nur geweint"

Jennifer Romanowski und ihr Team sind überwältigt von der großen Resonanz auf den ersten Heartbeat-Ultra
Foto: Marius Holler

29.11.2023 / FULDA - Knapp 400 Läufer und mehr als 9.000 gelaufene Kilometer. Das ist die beeindruckende Bilanz des ersten Heartbeat-Ultra vom Samstag in der Fuldaer Johannisau. Die Resonanz auf das Laufevent, bei dem Gelder für schwer herzkranke Kinder mit Eiweißverlustsyndrom gesammelt wurden, war überwältigend. 



"Als ich mich heute Morgen mit meinem Team zusammengesetzt habe, um den Tag noch mal Revue passieren zu lassen, konnten wir gar nicht reden. Wir haben nur geweint. Es war einfach so krass emotional, was da am Samstag passiert ist", sagt Organisatorin Jennifer Romanowski zwei Tage später im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. 

Im Schnitt lief jeder Teilnehmer 24 Kilometer

Die 34-Jährige, selbst Mutter eines herzkranken Kindes, das am Eiweißverlustsyndrom leidet, kann immer noch nicht richtig realisieren, was da am Samstag eigentlich passiert ist. Mit einer derart großen Hilfsbereitschaft hätte Romanowski nie gerechnet. Schon vor dem Startschuss kamen rund 12.000 Euro an Spendengelder für den Aufbau eines klinikunabhängigen Kompetenzzentrums zusammen. Wie viel es letztlich wird, kann sie noch gar nicht sagen, weil beim Verein Fontanherzen e.V., dem das Geld zugutekommt, immer noch Spenden eingehen. Bei über 9.000 gelaufenen Kilometern braucht es aber nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, dass noch einige zehntausend Euro dazukommen dürften. 

Warum sich der Lauf ohne viel Werbung und quasi aus dem Stand zu so einem Riesen-Erfolg entwickelte, kann sich Romanowski nur schwer erklären. Der emotionale Hintergrund der Veranstaltung scheint die Teilnehmer aber ins Herz getroffen zu haben. "Normal ist Laufen ja etwas, was man nur für sich selbst macht. Hier konnte man zusätzlich noch etwas Gutes tun, das scheint ein riesiger Ansporn gewesen zu sein", sagt Romanowski. 

Jede Menge emotionale Momente auf der Strecke 

Es habe zahlreiche Menschen gegeben, die ihren ersten Ultra-Lauf, Marathon oder Halb-Marathon liefen. Im Schnitt lief jeder Teilnehmer 24 km. So wie Pauline. Die 24-Jährige ist selbst schwer herzkrank, ließ es sich aber trotzdem nicht nehmen, auch auf die  bin Strecke zu gehen. "Als sie nach 24 km ins Ziel kam, hat das ganze Stadion gejubelt. Das habe ich sogar draußen auf der Strecke gehört", erzählt Romanowski. Allgemein sei die Stimmung auf der Strecke fantastisch gewesen. Egal ob ambitionierter Ultra-Läufer, Walker oder Spaziergänger, jeder sei sich mit einem Lächeln begegnet und habe den anderen angefeuert. 

Bei diesem Erfolg ist es natürlich keine Überraschung, dass der Heartbeat-Ultra keine Eintagsfliege bleiben soll. Schon jetzt gebe es Anfragen fürs nächste Jahr, sagt Romanowski. Für sie ist klar, dass der Ultra-Lauf auch 2024 wieder stattfinden wird. Die Planungen dafür sollen schon bald beginnen. Erstmal wird sie aber ein paar Anfragen beantworten müssen. Denn der Lauf hat auch über die osthessischen Grenzen hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt. So will beispielsweise die "Runners World", Deutschlands größte Laufzeitschrift, einen Text über den Heartbeat-Ultra veröffentlichen. Für eine Laufveranstaltung, die zum ersten Mal stattfand, ein echter Ritterschlag und ein weiterer Beleg, dass Romanowski und ihr Team etwas ganz Besonderes auf die Beine gestellt haben. (fh)+++

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