Astoria Walldorf - SG Barockstadt 2:1 (2:1)

SGB gibt Führung aus der Hand - vier erstklassige Chancen bleiben liegen

Wieder der Torschütze: Leon Petö (links) im Zweikampf
Fotos: Eibner Pressefoto

26.11.2023 / WALLDORF/FULDA - Pause im Dietmar-Hopp-Sportpark in Walldorf: Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz liegt in ihrem Auswärtsspiel der Fußball-Regionalliga Südwest mit 1:2 zurück. In dem intensiven Kampfspiel bei äußerst schwerem und kraftraubenden Boden führte sie durch Leon Petö, kassierte aber postwendend den Ausgleich. Und nach gut einer halben Stunde auch den zweiten Gegentreffer. OSTHESSEN|NEWS nimmt Sie mit zum vorletzten Auswärtsspiel - und berichtet für Sie live.



An der Anfangsformation änderte SGB-Coach Sedat Gören nicht so viel. Der zuletzt gelb-gesperrte Marius Köhl kehrt zurück in die erste Elf, Dennis Owusu nimmt zunächst auf der Bank Platz. Und dass Waldorfs Trainer Matthias Born derselben Formation vertraut, die letzthin 2:0 bei der U21 des Bundesligisten Eintracht Frankfurt siegte, ist kein Wunder. Der Gastgeber tritt mit der Empfehlung von vier ungeschlagenen Spielen in Folge an - auch bei Primus Stuttgarter Kickers erreichte der FCA ein Remis.

Gleich zu Beginn musste die SGB aufpassen: Manegold setzte sich über links couragiert durch - der Gast aber war aufmerksam in der Zentrale (2.). Doch auch das Team aus Fulda zeigte sich, wieder einmal nach einem Standard: Ecke Pomnitz, Kopfball Ganime - knapp vorbei (7.). Die Bedingungen waren nicht so toll: Der Platz war tief, der Boden arg holprig, der Ball sprang hier und da schon mal weg. Kampf, Arbeit und Charakter waren gefragt. Eine Portion Pech für die SGB - es hätte durchaus Elfer geben können nach knapp einer Viertelstunde: Gaudermann löste auf, gab zu Grobelnik, der legte ab zum einlaufenden Petö, der von hinten leicht geschubst wurde - kein Strafstoß.

Nach knapp 20 Minuten überschlugen sich die Ereignisse: Es fielen zwei Tore. Zunächst ging die SGB in Führung: Der Angrifft war strukturiert, mit Verstand und sehenswert vorgetragen - Pomnitz' weiche Flanke legte Gal Grobelinik nach Brust-Annahme zurück, und Marius Köhl traf mit links flach ins lange Eck. Doch die Freude währte nicht mal 60 Sekunden: Ein langer Ball, auf den der Gast keinen Zugriff bekam und bei dem er sehr hoch stand, erreichte Barry, der davonzog und die Kugel über SGB-Keeper Zapico lupfte.

Das Spiel blieb spannend und mit Höhepunkten angereichert: Hier hatte die SGB nach einer Ecke Abschluss-Pech - da verpasste Tim Fahrenholz nach Barrys Rückpass knapp (25./26.). Nach gut einer halben Stunde gelang es dem Team aus Fulda nicht, in Ballbesitz zu bleiben im Mittelfeld - und das rächte sich: Walldorfs Spieler schlug ansatzlos aus dem Fußgelenk einen Traumpass mit links über die defensiv defizitäre rechte Seite der SGB - Manegolds direkte Eingabe war präzise, und Kapitän Marcel Carl drückte ein. Klasse gemacht vom Gastgeber.

Fazit des ersten Durchgangs: Die SG war von Beginn an in diesem umkämpften und intensiven Kampfspiel gut drin. Sie zeigte selbst beim schwer bespielbaren Boden spielerisch gute Ansätze. Ihre Führung nach knapp 20 Minuten ging durchaus in Ordnung - doch sie beging zwei entscheidende Fehler. Prompt kassierte sie den Ausgleich, als es ihr nicht gelang, den Passgebenden aus dem Mittelfeld zu stören. Ähnlich fiel das 1:2, als das Verhalten im eigenen Ballbesitz nicht ausreichend war. Beide Teams spielen stark bei diesen unangenehmen Verhältnissen - und für die SG Barockstadt ist noch alles drin im zweiten Abschnitt. 

Die SGB brachte mit Habermehl und Reinhard zwei neue Spieler - und sie waren ganz nah am Ausgleich: Walldorfs Keeper von der Felsen rettete zweimal großartig. Erst nach Moritz Reinhards Flachschuss, dann nach Marius Köhls Schuss per Fuß (54./55.). Dass der Gast gut arbeitete, sieht man auch daran, dass Walldorfs zunehmend persönliche Strafen bekam. Der Höhepunkt: Tim Fahrenholz sah nach knapp einer Stunde Gelb-Rot. Er fehlt dem FCA am Dienstag in Hoffenheim ebenso wie Barry. 

Da aber war fast das 2:2: Walldorfs Grimmer rettete nach Köhls Flachschuss aus halbrechter Position vor der Torlinie (60.). Die SGB war bei ihrer nummerischen Überzahl optisch am Drücker - den Ausgleich zu erreichen, das war aber auch eine Frage der Geduld. Unterdessen setzte Fuldas Coach Sedat Gören alles auf eine Karte: Er nahm die Außenverteidiger Hillmann und Gaudermann raus - und brachte Moritz Dittmann sowie Dennis Owusu.

Das Verhalten der SGB in Überzahl war lange nicht berauschend - doch auf den letzten Drücker das: In der vorletzten Minute der regulären Spielzeit tauchte Walldorfs Keeper von der Felsen ab und rettete Dittmanns Flachschuss. Die fünfminütige Nachspielzeit brachte aus SGB-Sicht nichts mehr ein.

Fazit der Partie: 
Dass die SGB mit leeren Händen nach Fulda zurückkehrt, war so nicht nötig. Sie gab ein Spiel aus der Hand, das in dieser Form gegen eine starke Walldorfer Mannschaft nicht hätte passieren dürfen. Wunder Punkt eins: Dass Walldorf Petös Führung postwendend ausglich. Pech war in der Anfangsviertelstunde des zweiten Abschnitts im Spiel: Chancen von Reinhard und zweimal Köhl brachten keinen Ertrag. Auch Dittmanns Flachschuss kurz vor Spielende nicht. Dennoch bot die SGB ein sehr couragiertes Spiel. (wk)


Astoria Walldorf: Von der Felsen - Hauk, Fahrenholz, Barry (69. Krüger), Carl, Waack (82. Erbe), Lässig, Manegold, Politakis (69. Müller), Marino(61. Arcelean), Grimmer

SG Baraockstadt: Zapico - Gaudermann (76. Owusu), Ganime, Frey, Hillmann (72. Dittmann) - Rinderknecht (46. Habermehl) - Köhl, Schaaf, Pomnitz, Petö (80. Beal) - Grobelnik (46. Reinhard)

Schiedsrichterin: Fabienne Michel

Tore: 0:1 Marius Köhl (18.), 1:1 Boubakar Barry (19.), 2:1 Marcel Carl (34.)

Zuschauer:  408

Gelb-Rot: Tim Fahrenholz (Walldorf, 59.) +++

X