Die Bahn habe schuld daran

Gewerkschaft GDL will nicht mehr verhandeln: "Tischtuch zerschnitten"

Claus Weselsky ist Chef der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) und heute wie früher im Bild aus dem Jahr 2015 auf Konfrontationskurs mit der Bahn
Archivbilder: O|N/Hans-Hubertus Braune

24.11.2023 / BERLIN - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer will nicht weiter verhandeln und schiebt der Bahn die komplette Schuld in die Schuhe: "Die Deutsche Bahn tut alles dafür, den Tarifkonflikt weiter zu verschärfen. Hatte der Arbeitgeber schon einseitig und ohne Not die zweite Verhandlungsrunde in der letzten Woche abgesagt, war nun auch am 23. und 24. November 2023 in Berlin keinerlei Verhandlungswille erkennbar", schreibt die GDL in einer Pressemitteilung.



Von Einigungsbereitschaft könne also keine Rede sein. Weiterhin weigere sich die DB nicht nur, über wichtige Kernforderungen der GDL wie die Arbeitszeitabsenkung für Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die Schichtarbeit leisten, auf die 35-Stunden-Woche oder eine Fünf-Tage-Woche zu verhandeln. Darüber hinaus verweigere sie den Mitgliedern der GDL im Netzbetrieb und in der Netzinstandhaltung ihr grundsätzliches Recht auf eigene Tarifverträge.

Auch einen fairen Tarifvertrag für die Werkstätten solle es nicht geben. Noch einen drauf setze der Arbeitgeber, indem er auf Verschlechterungen bestehender Arbeitszeitregelungen und erhöhte Flexibilität für die Mitarbeiter im direkten Eisenbahnbetrieb setze. Wertschätzung sehe anders aus, erklärt die Gewerkschaft.

Verhandlungen ohne Sinn und Zweck

Angesichts dessen sind weitere Verhandlungen ohne Sinn und Zweck. "Die GDL wird es auch in dieser Runde nicht zulassen, dass unsere berechtigten Forderungen ignoriert werden" so Weselsky. "Wie in der Vergangenheit, werden wir auch in der Zukunft dafür kämpfen. Die Arbeitgeberseite scheint das nicht zu verstehen. Dann müssen wir es ihnen eben wieder einmal beweisen." (hhb) +++

Will er wieder den Bahnverkehr lahmlegen lassen?

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