Letztes Auswärtsspiel in 2023

Hünfelder SV: In Stadtallendorf Balance finden und das wahre Gesicht zeigen

Hünfelds Trainer Johannes Helmke
O|N-Archivfotos Bernd Vogt

25.11.2023 / HÜNFELD - Sehen wir die Geschichte positiv und blicken nach vorn. Die Geschichte für die Kicker des Hünfelder SV ist diese blöde 3:5-Heimniederlage letzthin gegen den 1. Hanauer FC, aus der sie trotz oder gerade wegen dieses negativen Erlebnisses viel mitnehmen und lernen können. Der Blick nach vorn - das ist für den HSV das letzte Heimspiel des Kalenderjahres der Hessenliga am Samstag bei Eintracht Stadtallendorf. Anstoß auf dem Kunstrasenplatz an der Herrenwaldstraße ist um 14 Uhr.



Noch immer steht der Hünfelder SV nach zwei Spielen der Rückserie äußerst gut da - auch nach vier Niederlagen in Folge ist das der Fall. Hätte jemand den Verantwortlichen von der Rhönkampfbahn diese Platzierung vor Beginn der Saison  angeboten, jeder hätte wohl ohne zu zögern unterschrieben. Dies ist Fakt - und hat auch nach den beiden schwierigen ausstehenden Aufgaben des Jahres - abschließende Partie: das Heimspiel am kommenden Freitag gegen das Spitzenteam Türk Gücü Friedberg - Bestand. Mag Fußball in den Augen vieler heutzutage nur noch ein Tagesgeschäft sein - für andere sind Entwicklungsprozesse vorrangig.

"Wir gucken lieber nach vorne", gibt denn auch HSV-Coach Johannes Helmke die Richtung vor, "wenn man arbeitet, heißt das ja nicht, dass man Glück hat". Denn das tat sein Team auch vor und während der letzten vier Spiele (die Partie in Weidenhausen ausgenommen) getan. Letzthin hatte man den Eindruck, dass auch die Balance fehlte: schlechte Chancenverwertung, durch zu viele defensive Fehler den Gegner geradezu eingeladen. Hünfelds Spieler wissen selbst, was ihnen unterlaufen ist und dass man, wenn man fünf Tore kassiert, kein Fußballspiel auf diesem Niveau gewinnen kann.

Helmke: Schauen, dass wir die Defensive stabilisiert bekommen

"In dieser Liga reicht es halt nicht, eine gute Leistung zu bringen. Die Fehler werden bestraft. Und davon hatten wir zuletzt zu viele. Wir müssen schauen, dass wir jetzt gegen Stadtallendorf die Defensive stabilisiert bekommen." Andererseits: Hätte Jemal Kassa kurz vor der Pause ins Tor und nicht den Pfosten getroffen, hätte wiederum Kassa seinen zweiten Elfer genutzt, dann hätte der HSV wieder 4:3 geführt. Helmke ist der Ansicht, dass sein Team dann auch vermutlich gewonnen hätte.

Doch der Blick nach vorn gilt dem Prüfstein Stadtallendorf. Und dieses Etikett vermittelt Hünfelds Gegner am Samstag nach wie vor. Trotz lange in dieser Saison fehlender Ergebnisse und durchwachsenen Auftritten ist das von Trainer-Legende Dragan Sicaja gecoachte Team wieder auf dem aufsteigenden Ast - drei Siege in Folge belegen dies. Auch wenn die Eintracht noch immer nicht über mehr als Platz zwölf hinauskommt, sagt Helmke: "Wir sollten gar nicht auf die Tabelle gucken. Das ist eine Top-Mannschaft, die zwar schlecht gestartet ist, sich aber gefangen hat. Stadtallendorf ist am Samstag der Favorit."

Dennis Müller steht wieder zur Verfügung - "das ist für uns ein Erlebnis"

Und er führt aus. "Wir werden unsere Leistung bringen. Und dann sehen, was möglich ist." Im Hinspiel war viel möglich: Hünfeld siegte 3:2 - nachdem der HSV zunächst zurück lag, später selbst führte, das zweite Kopfball-Gegentor zum 2:2 schlucken musste, Jemo Kassa aber zurückschlug und kurz vor Schluss zum umjubelten 3:2 traf. "Wir freuen uns auf das Spiel am Samstag. Für uns ist es ein Erlebnis", ergänzt Hünfelds Trainer. 

In personeller Hinsicht ändert sich beim HSV nicht viel. Dennis Müller, der sich zuletzt mit Oberschenkel-Problemen herumschleppte, ist wieder einsatzbereit; Aaron Gadermann und Maik Zentgraf müssen sich noch gedulden. Das Schlusswort gehört wiederum Helmke. "Wir wollen in den letzten beiden Spielen punkten. Wir geben Vollgas." (wk)

Auch Osthessen|News wünscht dem HSV bei seinem letzten Auswärtsspiel des Jahres viel Glück. Mehr als im letzten Spiel. +++

HSV-Zauberlehrling Jemal Kassa traf im Hinspiel kurz vor Schluss zum Sieg

Die 2:3-Niederlage in Hünfeld schmeckte ihm gar nicht: Stadtallendorfs Trainer-Legende Dragan Sicaja (Zweiter von links)

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