Ausstellung bei Bilder Fuchs
Bob Dylan: Singer, Songwriter, Literaturnobelpreisträger - und eben auch Maler
Bob Dylan.
Foto: Mark Seliger
26.11.2023 / FULDA -
Bob Dylan ist seit Jahrzehnten als Universalkünstler weltweit anerkannt und wird von eingefleischten Fans, den "Dylanologen", beinahe kultartig verehrt. Der 1941 als Robert Allen Zimmerman im amerikanischen Duluth/Minnesota Geborene hat sich nicht nur als Singer/Songwriter, sondern eben auch als Literat (Träger des Nobelpreises) und als Zeichner einen hervorragenden Namen gemacht.
Vor gut 15 Jahren wurde die Ausstellung "BOB DYLAN | The Drawn Blank Series" in den Kunstsammlungen Chemnitz gezeigt. Kuratorin damals war die Direktorin der Kunstsammlungen in Chemnitz, Dr. Ingrid Mössinger. Sie hat am Samstag eine Schau mit mehr als 70 Arbeiten von Dylan - graphische Werke und einige Unikate - in der Fuldaer Galerie Bilder Fuchs eröffnet. Zu sehen ist die Ausstellung bis einschließlich Samstag, 20. Januar 2024, in den Räumlichkeiten der Galerie Abtstor 41.
Betitelt ist die Ausstellung mit "BOB DYLAN - The Drawn Blank Series And Some More". Dylan hat nach dem anfangs erwähnten großen Erfolg seiner ersten Ausstellung 2007/08 in Chemnitz zahlreiche weitere bahnbrechende Werkreihen geschaffen. So beispielsweise die "Mondo Scripto"-Serie, mit der er zahlreiche seiner erfolgreichsten Songs illustriert, oder "The Asia Series", "The Brazil Series" und als wegweisend "The Beaten Path". Letztgenanntes quasi die Erzählung einer amerikanischen Reise aus dem Tourbus seiner so genannten "Never Ending Tour", die der Künstler irgendwann einmal in den 1990er-Jahren begonnen hat.
Im Juli 2021 hatte es übrigens schon einmal eine Ausstellung in der Galerie Bilder Fuchs gegeben, damals unter dem Titel "On the Road". Damit sollte Bezug auf das rastlose Leben des Amerikaners genommen werden, wobei die Schau einen Querschnitt durch mehrere Schaffensphasen von Dylan bot (O|N berichtete damals ausführlich).
Die Laudatorin der am Samstag eröffneten Schau, Dr. Ingrid Mössinger, war eigenen Angaben zufolge übrigens durch Zufall auf Dylan gekommen. Bei den Arbeiten an einer anderen Ausstellung, so erzählte sie gegenüber dem Kunstmagazin "Art", habe sie sich an Dylans berühmtes Video zum "Subterranean Homesick Blues" aus 1965 erinnert. Mit seiner "charismatisch nöligen Stimme" leiere Dylan den Songtext runter und halte dazu einen Stapel Blätter in der Hand, auf denen Worte des Textes stehen. Dylan zieht jeweils ein Blatt weg, sobald er das Wort aus dem Songtext singt. Mössinger: "Wer so bildhaft und abstrakt mit Sprache arbeitet, der zeichnet vielleicht auch". Das habe ihre Neugier geweckt.
In einer popgeschichtlichen Dylan-Ausstellung in der New Yorker Morgan Library stieß sie schließlich auf ein Bändchen aus dem Jahr 1994: "Drawn Blank", eine Sammlung mit Zeichnungen Dylans aus den Jahren 1989 bis 1992, die Random House veröffentlicht hatte. Wenig später habe sie den Kontakt zu Dylan über den Verlag gesucht. Der signalisierte ihr: Bob Dylan ist an einer Ausstellung interessiert. So nahm das Ganze seinen Weg.
OSTHESSEN|NEWS wird sich in den nächsten Tagen ausführlich der Schau in der Galerie Bilder Fuchs widmen (bl) +++