"Warmes Essen und warme Stube am Dom"

HOT-Room der Caritas hilft Obdachlosen durch den Winter

HOT-Room der Caritas hilft Obdachlosen durch den Winter
Fotos: Carina Jirsch

24.11.2023 / FULDA - Wenigstens einmal in der Woche eine warme Mahlzeit in einem beheizten Raum, wo man sich auch ein bisschen geborgen fühlt. Das gibt es jetzt wieder in Fulda. In der Altentagesstätte der Caritas in der Kanalstraße 1a können sich Bedürftige jeden Donnerstag von 12 bis 14 Uhr auf kostenloses Essen freuen. Während der Öffnungszeit kann man sich in den Räumlichkeiten der Altentagesstätte außerdem ausruhen. Zusätzlich ist mit 30 bis 35 Plätzen auch Zeit und Raum für Austausch und Gespräche geboten. 



Einsamkeit und Armut - die Hauptgründe, derentwegen bedürftige Menschen den HOT-Room aufsuchen. Gegen beides schafft die Unterkunft der Caritas Abhilfe. Mit heißer Suppe und Eintopf wird der Körper gewärmt, mit Gesprächen und Gesellschaft auch die Seele. "Es ist immer schön, wenn man zusammen essen kann und sich dann auch austauschen kann", erläuterte Susanne Saradj, Geschäftsführerin der Caritas Fulda. "Wir wissen aus Erfahrung, dass es nicht nur darum geht, dass man eine warme Mahlzeit erhält, sondern um viel mehr, nämlich den Kontakt untereinander. Im letzten Jahr haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Menschen einfach sitzen geblieben sind, sich unterhalten und über den Winter auch kennengelernt haben", ergänzte Saradj.

Entstehung des HOT-Rooms 

Zu Beginn der Corona-Zeit im Winter begannen die Überlegungen, wie man bedürftigen Menschen unkompliziert helfen kann. Gestartet wurde mit einer mobilen Essensausgabe, unter anderem auch im innerstädtischen Bereich. Zusätzlich versorgte die Caritas die Menschen in Notsituationen den ganzen Winter über mit Lebensmitteln, erklärt Dr. Markus Juch, Direktor der Caritas. Im vergangenen Jahr wurde dann eine Wärmestube an der Wilhelmsstraße eingerichtet. "Da war auch eine riesige Nachfrage. Wir wurden auch in diesem Jahr von ganz vielen Menschen angefragt", fügte der Direktor hinzu. Dieses Projekt findet in diesem Jahr nun durch den HOT-Room eine Fortsetzung. 

"Wir sind auf Spenden angewiesen"

Das Projekt lebt von Spenden und Kirchensteuermitteln. Außerdem wird es von Ehrenamtlichen betreut. "Das allerwichtigste sind für uns die Ehrenamtlichen, die sich sofort bereit erklärt haben, auch in diesem Jahr das Projekt zu unterstützen. Wir haben zwei Pools von Helfern, die sich abwechseln und das Projekt unterstützen", so die Geschäftsführerin: "Wir kaufen die Suppe dazu und das geht eben nur, wenn wir die entsprechenden Mittel zur Verfügung haben." 

Ein Highlight des HOT-Rooms ist zudem der Heiligabend. An diesem sind die bedürftigen Menschen eingeladen, zusammen ein frohes Fest zu verbringen. Neben einer geselligen Runde, durch die die Leute den Festtag der Einsamkeit entgehen können. Ein kleines Festmahl gibt es ebenfalls. Metzgerei Schneider beliefert die Caritas mit einem "richtigen Weihnachtsmenü", freut sich der Direktor. 

"Wir werden hier gut behandelt"

Mit einigen bedürftigen Menschen konnte OSTHESSEN|NEWS noch persönlich sprechen. Das Feedback ist durchgehend positiv. Gründe wie Kälte, Hunger und Einsamkeit bewegen die Menschen, das Hilfsangebot wahrzunehmen. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gab es auch am Eröffnungstag schon eine große Nachfrage. Der Raum war gut gefüllt. Menschen aus verschiedenen Altersgruppen und Lebenssituationen aßen gemeinsam. Auch kleinere Grüppchen, unter anderem eine Tagesgruppe aus Lehnerz waren froh über die warme Suppe. Die Bedürftigen sind sehr dankbar. Im persönlichen Gespräch berichtete ein 69-jähriger Mann: "Es schmeckt gut, die Leute sind freundlich. Was will man mehr?"  Besonders den sozialen Kontakt schätzt er sehr. 

Der HOT-Room bietet für ein paar Stunden in der Woche ein wenig Geborgenheit in einem Leben, das für viele Menschen besonders in der kalten Jahreszeit so hoffnungslos erscheint. 

Mehr Informationen über den HOT-Room gibt es unter https://www.rcvfulda.caritas.de/startseite/startseite (kg) +++

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