Faszination Medizin

Selbsttest am "DaVinci", dem modernsten Operationsroboter der Welt

Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Menzel, Sprecher des Vorstands, Priv.-Doz. Dr. Achim Hellinger, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. Ilka Roth, Oberärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. Jannika Heinzmann, Oberärztin der Klinik für Urologie und Kinderurologie, und Prof. Dr. Tilman Kälble, Direktor der urologischen Klinik.
Alle Fotos: Martin Engel

21.11.2023 / FULDA - "Ich bin von dieser hohen Perfektion und Präzision absolut begeistert": So beschrieb am Montagnachmittag Priv.-Doz. Dr. Achim Hellinger, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, den neuesten DaVinci-OP-Roboter im Klinikum Fulda. In der Eingangshalle hatten von 10 bis 17 Uhr Interessierte nicht nur die Möglichkeit, den weltweit modernsten OP-Roboter aus nächster Nähe kennenzulernen, sondern auch an der dazugehörigen Konsole Platz zu nehmen und die vier Roboterarme  zu steuern. 



In der Eingangshalle wurde zu diesem Aktions-Tag ein komplettes DaVinci-Operations-System aufgebaut. Der DaVinci Xi ist dabei die neueste Variante des Operationssystems, welches aus einem Operationsroboter, einer Konsole und einem Bildgebungssystem (Kamera) besteht. Der Operateur steuert die vier interaktiven und in allen Ebenen beweglichen Instrumentenarmen ("Roboterarme") über die Konsole und kann so präzise und feinfühlige Bewegungen ausführen.

Für das Klinikum Fulda ist der "DaVinci-Xi-Roboter" allerdings keine Neuheit. Bereits seit Anfang 2022 besitzt das Klinikum Fulda diesen Roboter der neuesten Generation - über 300 Operationen wurden seitdem erfolgreich abgeschlossen. Eingesetzt wird der DaVinci OP-Roboter aktuell in zwei Kliniken: In der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, vor allem bei gut- und bösartigen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sowie bei Erkrankungen der Bauchdecke (Hernien) und in der Klinik für Urologie und Kinderurologie unter anderem beim Nierenzell-Karzinom, bei Prostatakrebs und verschiedenen gutartigen Erkrankungen, vor allem am Harnleiter.

"Perfektion von Sicht, die bisher in der Chirurgie unerreichbar ist"

"Er ermöglicht komplexe minimalinvasive chirurgische Eingriffe mit einer bisher nicht erreichten Präzision. Durch abwinkel- und in 540 Grad drehbaren Instrumenten, können im kleinsten Raum mit Instrumenten äußerst genau arbeiten", erklärt Dr. Hellinger gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Grundvoraussetzung für diese enorm hohe Präzision sei die Visualisierung. So habe man in diesem System eine Kamera installiert, die in 3D-Ansicht das Operationsgebiet bis zu 20-fach heranzoomen kann. "Das ist Perfektion von Sicht, die bisher in der Chirurgie unerreichbar ist." Dies habe letztendlich auch positive Auswirkungen auf einen in der Medizin relevanten Faktor: Patientensicherheit. "Bösartige Tumore können zielgerichtet und exakt entfernt werden, das umliegende Gewebe wird geschont und der Funktionserhalt benachbarter Organe wird nahezu nicht beeinträchtigt", erklärt der Direktor für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

"Kann die Bewegungen der menschlichen Hand perfekt nachahmen" 

"Der Roboter ist aber keine autonome Maschine, die eigenständig operiert, sondern sie ist vielmehr ein neues hochentwickeltes Werkzeug in den Händen und unter der Kontrolle des Chirurgen sowie des OP-Teams", so Prof. Dr. Tilman Kälble, Direktor der urologischen Klinik. "Der Operateur hat somit zu jeder Zeit die volle Kontrolle über die Instrumentenarme, und das gesamte OP-Team ist während der Operation immer direkt beim Patienten. Eine absolut faszinierende Technik, die die Bewegungen der menschlichen Hand perfekt nachahmen kann." Zudem läge bei der Verwendung dieser "Technik" ein weiterer Vorteil darin, dass der Heilungsprozess schneller voranschreitet. (ms/pm) +++

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