"Am Rande der Kapazitäten"

Hilferuf der "Tafel": Ganz dringend werden "helfende Hände" gesucht

Stefan Schunck (rechts), Vorsitzender der "Tafel Fulda" gemeinsam mit Helfern, die teilweise schon seit vielen Jahren engagiert sind: Jennifer Koch, Christa Michallek, Ann Kelley-Valonis, Elisabeth Schrimpf, Malek Lash, Jutta Tetik und Hans-Jürgen Schäfer.
Fotos: Lenz / O|N-Archiv

21.11.2023 / FULDA - Anfang September war bekannt geworden, dass die Lauterbacher "Tafel" für vier Wochen ihre Pforten werde geschlossen halten müssen. Für die Kunden, die normalerweise montags und donnerstags an den Ausgabetagen in den Alten Steinweg kommen, bedeutete dies, dass sie auf ihre gewohnte Lebensmittelration für wenig Geld verzichten mussten. Der Grund für die Schließung: Akuter Personalmangel.  - So weit ist man bei der "Tafel" in Fulda glücklicherweise (noch) nicht, doch für den Vorsitzenden Stefan Schunck läuten schon jetzt die Alarmglocken: "Wir suchen dringend ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Eine Situation wie in Lauterbach wollen wir unbedingt vermeiden".


Bei einem O|N-Gespräch in den Räumlichkeiten der Fuldaer "Tafel", die 2024 ihr 20-jähriges Bestehen feiern kann und in der Weserstraße 33 beheimatet ist, zeigte sich, wie gut das Teamwork funktioniert - und dies in einer höchst erbaulichen Atmosphäre. Viele der ehrenamtlich Tätigen sind teilweise schon lange Zeit dabei. So wie Jutta Tetik und Hans-Jürgen Schäfer, die sich seit 18 beziehungsweise 19 Jahren engagieren. Doch davon später mehr.  

Der "Tafel" fehlten "helfende Hände" auf allen Ebenen, betont Stefan Schunck. Dies gelte für Fahrer und Beifahrer der insgesamt fünf Transporter, die täglich die Waren bei den Supermärkten abholen, ebenso wie für diejenigen, die sortieren und letztlich an die Kunden ausgeben. Dies ist dienstags, mittwochs und donnerstags jeweils ab 10.30 Uhr der Fall.  Der "Tafel"-Vorsitzende: "Wir haben zwar einen Stamm von etwa 100 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, benötigen aber noch viel mehr, um die steigende Zahl der Kunden auch bedienen zu können". 

Wachsende Warteliste

Die Fuldaer "Tafel" hat aktuell gut 700 Ausweise ausgegeben. Dahinter verbergen sich insgesamt rund 1.800 Kunden, die sogenannte Bedarfsgemeinschaften bilden, und jede Woche einkaufen können. Diese Zahl ist in der Vergangenheit deutlich gestiegen, "und es könnten noch mehr werden". Immerhin stehen schon jetzt viele Menschen - gut 300 Kunden - auf der Warteliste, die nicht mehr bedient werden können. 

Der Vorsitzende: "Wir können nicht mehr aufnehmen, sind schon jetzt mit unseren Kapazitäten am Ende. Das bezieht sich auf die engen Räumlichkeiten, die zurück gehende Zahl an Lebensmittelspenden und eben auf die fehlenden ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer". 

Warum es lohnend ist, sich bei der "Tafel" zu engagieren, berichten im Gespräch mit O|N verschiedene Mitarbeitende: So wollte Jutta Tetik einst "etwas Nützliches tun und mich sozial engagieren". Es mache sehr viel Freude, sich in dem harmonischen Team gemeinsam für eine gute Sache einzusetzen - und dies, wie erwähnt, nun schon seit 18 Jahren. 

"Gemeinsam für eine gute Sache"

Seit nunmehr 14 Jahren ist Christa Michallek mit dabei, und auch sie wirbt für ein Mitmachen "in diesem tollen Team". Zudem gebe es einem ein "gutes Gefühl, etwas Gutes zu tun". Letztendlich sei sie auch sehr froh darüber, "hinter der Theke stehen zu dürfen und nicht davor", so Michallek, die auch die Wertschätzung erwähnt, die ihnen seitens der "Tafel"-Kunden entgegengebracht werde. Der gute Zusammenhalt untereinander werde auch immer beim "Helferfest" deutlich, das vor Kurzem erst stattgefunden hatte.

Vor Längerem hatte O|N schon einmal auf die personelle Situation der "Tafel" aufmerksam gemacht und war bei Elisabeth Schrimpf auf offene Ohren gestoßen. Seitdem engagiert sich die frühere Leiterin der Tourist-Information Fulda in der Weserstraße. "So kann ich der Gemeinschaft etwas zurückgeben, und das tut gut", sagt sie. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, sich für eine Mitarbeit bei der "Tafel" zu entscheiden, zumal sie da wieder auf ganz unterschiedliche Menschen treffe.

Kontakt

Wer mithelfen will, der kann sich im Büro der "Tafel" in der Weserstraße 33 (Zugang über die Donaustraße) melden (Telefon 0661/25054-44, buero@tafel-fulda.de.). Oder auch per E-Mail an den Vorsitzenden Stefan Schunck unter vorstand@tafel-fulda.de . (Bertram Lenz) +++

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