"Kirche weiterentwickeln"
Nachfolger von Bengt Seeberg: Dr. Thorsten Waap wird neuer Dekan
Fotos: O|N-Archiv/Carina Jirsch, Gerhard Manns und Hans-Hubertus Braune
20.11.2023 / REGION FD -
Pfarrer Dr. Thorsten Waap wird neuer Dekan des Kirchenkreises Fulda. Der Rat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat den 54-Jährigen in seiner Sitzung am Freitagnachmittag (17. November) in sein neues Amt berufen. Er folgt auf Bengt Seeberg, der im September dieses Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Mit einem klaren Ziel vor Augen will Waap, derzeit mit je halber Stelle Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Heringen (Werra) und stellvertretender Dekan des Kirchenkreises Hersfeld-Rotenburg, die neue Aufgabe angehen: "Kirche weiterzuentwickeln." Genau das hat er in den vergangenen 22 Jahren gemacht – als Gemeindepfarrer in einem multiprofessionellen Team Neues aufgebaut, Menschen beteiligt und zusammengebracht. So wurden unter ihm der Förderverein Christophorus Heringen gegründet und ein Netzwerk im Gemeinwesen aufgebaut, eine Stelle für Kirchenmusik gesichert und ein Popkantor angestellt. Das in einer Bergbauregion gelegene Heringen sei auch zu einem kulturellen Standort geworden, schildert Waap, der selbst passionierter Liedermacher ist. "Ich habe immer versucht, Lösungen für alle Generationen zu finden und dabei das Evangelium zu leben."
Thorsten Waap ist in Bad Hersfeld geboren und im osthessischen Haunetal aufgewachsen. Er studierte an der Kirchlichen Hochschule Bethel sowie an den Universitäten in Heidelberg und Marburg Theologie. Sein Vikariat führte ihn nach Kirchhain. Nach seiner Ordination 1998 absolvierte Waap zunächst einen Hilfspfarrdienst in Marburg als Assistent an der Universität und kam dann nach Heringen, wo er 2001 seine erste Gemeindepfarrstelle übernahm. 2016 wurde der promovierte Theologe stellvertretender Dekan des damaligen Kirchenkreises Hersfeld, seit 2020 des fusionierten Kirchenkreises Hersfeld-Rotenburg.
Vertraut mit der Region
Als jemand, der am "Ende" des Landkreises Hersfeld-Rotenburg aufgewachsen ist, sei ihm Fulda und die Region vertraut. Er freue sich auf sein neues Amt, auch, weil die Gemengelage im katholisch geprägten Fulda eine andere ist, so Waap. Seine schon bestehenden, intensiven Beziehungen zur Ökumene wolle er verfestigen. Erfahrungen bringt der 54-Jährige mit als Beauftragter für Mission und Ökumene im damaligen Kirchenkreis Hersfeld, aber auch als theologischer Studienleiter sowie als kommissarischer Geschäftsführer des Diakonischen Werks Hersfeld-Rotenburg. Auch in vielen anderen Gremien war und ist Waap aktiv. Im Frühjahr wird der dreifache Familienvater seine neue Stelle antreten – getragen von einer intensiven Gottesbeziehung und mit einer Gitarre im Gepäck, um sich "einen Reim auf den Alltag zu machen, Gott, die Welt und mich selbst zusammenzuhalten". (pm) +++