Nächste Niederlage in der LG-Bundesliga

Beim ersatzgeschwächten SVP ist einfach der Wurm drin

Für die Peterberger Schützen war es die sechste Niederlage im siebten Schiessen
Fotos: Verein

20.11.2023 / BERGKAMEN - Gleich zwei erforderliche Neubesetzungen sowie ein auf den letzten Drücker "nachalarmierter" und nicht hundertprozentig fitter Ersatzschütze boten bereits im Vorfeld des einzigen Saison-Einzelwettkampfes für die Petersberger Bundesligaschützen keine allzu guten Vorzeichen. So gesehen ist die 3:2-Niederlage bei Gastgeber SV Kamen kein Beinbruch, sondern eher achtbar und sogar mit einem Glanzlicht versehen: Lea Ruppel steigerte sich auf Setzposition 1 nochmals auf nunmehr 399 Ringe. Dennoch: Niederlage ist Niederlage - die sechste in sieben Wettkämpfen.



Ohne Johanna Tripp und Annika Peters mussten die Petersberger den Versuch angehen, endlich den zweiten Saisonsieg einzufahren. Mona Heck rückte auf Platz 4 ins Team, doch um den kurzfristig vakanten fünften Platz wurde hinter den Kulissen schwer getüftelt. Michael Döllinger war selbst zwei Wochen außer Gefecht, bei der Anfrage von OSTHESSEN|NEWS am Mittwoch wusste er noch nicht mal, ob er als Zuschauer mitfahren könnte. Die Truppe war bereits unterwegs, als man ihn telefonisch nachalarmierte, sicherheitshalber rüsteten sich auch Trainerin Anja Heck und SVP-Sprecher Benedikt Weber für den Fall der Fälle und nahmen am Vortraining in Kamen teil. Doch "Dölle" traf rechtzeitig ein, fühlte sich einsatzbereit und startete auf der Fünf.

Die Einzel-Duelle

Position 1: Eine bärenstarke und konstant gute Lea Ruppel ließ einer starken Gegnerin, die es immerhin auf 397 Ringe brachte, keine Chance. Die Herbsteinerin Ruppel scheint sich auf der 1 wohl zu fühlen. Sie erlaubte sich nur eine einzige Neun, 399 Ringe bedeuteten den SVP-Punkt und die Auszeichnung zur "Woman of the Match".

Position 2: Jana Heck verkaufte sich teuer und schoss mit 100 und 99 sehr gut aus, konnte aber gegen die starken 398 ihrer Gegnerin nicht bestehen. Schade, Punkt für Kamen.

Position 3: Tom Barbe startete (wieder) schwach, um sich dann (wieder) gut zu fangen. Gleiches Spiel in den Serien 3 und 4 – sein Ritt auf der Rasierklinge im einzigen Männerduell reichte am Ende knapp für SVP-Punkt Nummer 2.

Position 4: Mona Heck verbuchte eine ordentliche erste Halbzeit, doch dann ging es, exakt wie bei ihrem Gegner, bergab – lediglich in der letzten Serie unterschieden sich mit 97:95 die Ergebnisse und waren das Zünglein an der Waage: leider zu Ungunsten von Heck und dem SVP, Punkt 2 für Kamen.

Position 5: Dieser Punkt würde ein osthessischer werden, soviel stand bereits vor dem ersten Schuss fest. SVP-Ersatz Döllinger hatte es nämlich mit der Ulrichsteinerin Lenja-Charlene Möller zu tun, die als Neuzugang ihre erste Bundesliga-Saison für Kamen schießt. Nach zwanzig Schüssen und damit der Hälfte des Pensums lag Dölle mit vier Ringen hinter ihr zurück – trotz seiner eingeschränkten Fitness und seit Monaten wenig Trainingsmöglichkeiten steigerte er sich beachtlich und schoss mit 98 und 99 stark aus. Lenja erzielte in den Serien 3 und 4 allerdings die gleichen Zahlen, sodass sie den Abstand exakt hielt. Ein osthessischer Punkt also, leider mit einem doppelten "Makel": er war auf das Konto von Kamen zu verbuchen und bedeutete damit deren 3:2-Sieg.

SV Kamen - Schützenverein Petersberg 3 : 2 (1967 : 1960)

Natalia Kochanska – Lea Ruppel 397:399, Marie-Christin Hönge – Jana Heck 398:394, Tim Niklasch – Tom Barbe 390:391, Klaas Viebahn – Mona Heck 391:389, Lenja-Charlene Möller – Michael Döllinger 391:387.

Döllinger nahm es nach dem Wettkampf als Teamsprecher im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS mit Fassung. "Ja, es ist einfach wie verhext. Aber wir bleiben positiv eingestellt und wollen in zwei Wochen im letzten Doppelwettkampf des Kalenderjahres in Paderborn punkten, bevor Anfang Januar dann bereits die Saison endet."

Die kommenden Gegner am ersten Adventswochenende in Paderborn sind Buer-Bülse und Hubertus Elsen: die einen verzeichneten in Bergkamen soeben ihren ersten Saisonsieg (gegen Gölzau) und sind damit punktgleich mit dem SVP (2:12), die anderen sind Tabellenzweiter und zerlegten das Team Wetterau (ebenfalls 2:12 Punkten!) mit starken Ergebnissen und einem satten 5:0. Möge der Wurm aus dem Petersberger Saisonverlauf weichen und der Advent nicht nur das Licht der Hoffnung, sondern auch die nächsten Punkte für den SVP bringen – die kommenden Gegner wollen erst geschlagen werden. (goa)+++

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