Ergebnisse einer Langzeitstudie

Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen nehmen weiter zu

Amelie Nickel, Uli Wessely und Matthias Feuerstein stellten die neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung vor.
Fotos: Akademie Burg Fürsteneck

18.11.2023 / EITERFELD - Das DGB Bildungswerk Hessen e.V. und die Akademie Burg Fürsteneck e.V. konnten Amelie Nickel, eine der Autorinnen der kürzlich erschienenen Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung für eine Vorstellung der zentralen Befunde in Fulda gewinnen. Zur Veranstaltung fanden sich zahlreiche Interessierte ein und auch bei der anschließenden Diskussion herrschte reges Interesse.



Matthias Feuerstein, Programmbereichsleiter der Akademie Burg Fürsteneck e.V., begrüßte die Anwesenden und führte in das Thema ein: "Demokratiebildung ist wichtiger denn je und das in allen Bereichen des Lebenslangen Lernens", so Feuerstein, der damit eines der zentralen Ergebnisse der Studie voranstellte. Nickel, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld, präsentierte im Anschluss die wichtigsten Ergebnisse der repräsentativen Langzeitstudie. Demnach würden rechtsextreme Einstellungen wie Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und die Verharmlosung von Naziverbrechen von immer mehr Deutschen geteilt.

Der Anteil an Zustimmung habe sich im Vergleich zu den Vorjahren praktisch verdreifacht und liege aktuell bei rund acht Prozent der Bevölkerung. Hinzu käme ein Graubereich von rund 20 Prozent der Deutschen, die keine klare demokratische Orientierung aufwiesen. Das Vertrauen in demokratische Institutionen sei messbar gesunken und es herrsche große Verunsicherung durch die zahlreichen aktuellen Krisen.

Diskussion mit Handlungsoptionen

Uli Wessely, Geschäftsführer des DGB Bildungswerk Hessen e.V., moderierte die anschließende Diskussion zu den Studienergebnissen, bei der die Teilnehmenden vor allem mögliche Handlungsoptionen für eine wehrhafte Demokratie erörterten. Hier bot Nickel immer wieder wissenschaftliche Perspektiven. Sie verwies ebenso auf die Rolle jedes Einzelnen klare demokratische Positionen im Alltag zu beziehen, aber auch auf die Verantwortung der Politik einen starken, handlungsfähigen und funktionierenden Staat den Ängsten der Bürgerinnen und Bürger entgegenzusetzen. Feuerstein und Wessely kündigten zum Abschluss weitere Formate der politischen Bildung im nächsten Jahr an. (pm) +++

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