Weitere Warnstreiks nicht ausgeschlossen
Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL) leitet Urabstimmung ein
Foto: O|N - Archiv / Christopher Göbel
18.11.2023 / REGION - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) war auch am heutigen Freitag in Berlin verhandlungsbereit. Doch die Deutsche Bahn verweigerte auch heute die Verhandlung, obwohl der Streik der GDL gestern um 18 Uhr beendet wurde. Auch der Transdev-Konzern taktiert und versucht, sich ebenfalls dem Thema Arbeitszeitabsenkung zu entziehen.
Derzeit gibt es laut GDL kein klares Signal für weitere Verhandlungen, ein neues Angebot liegt nicht vor. Und auch die acht Personaldienstleister zeigen keinerlei Bereitschaft, von ihrer Verweigerungshaltung abzurücken. Die Unternehmen der Gruppe der Personaldienstleister sind die assoft GmbH, Unternehmensbereich railmen, delphi personal GmbH, dispo-Tf Rail GmbH, First Passenger Rail Service Germany GmbH (PRS), MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH, OLB Oderland Bahn GmbH, Rheinische Bahnpersonal- und Verkehrsgesell-schaft mbH und RT&S Lokführer-Akademie GmbH. Offensichtlich kann auch die City-Bahn Chemnitz ebenfalls nicht über ihren Schatten springen.
"Die Arbeitgeber taktieren und ignorieren, dass ihre Beschäftigten für Verbesserungen im Bereich der Arbeitszeit kämpfen. Kalt und realitätsfern handeln sie vorsätzlich gegen die eigenen Mitarbeiter. Wer so auf Zeit spielt, dem sind die Arbeits- und Lebensbedingungen der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner offensichtlich gleichgültig", so die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung.
DB verletzt grundgesetzlich geschützte Rechte
"Der DB-Konzern geht sogar noch einen Schritt weiter und verweigert den GDL-Mitgliedern im Bereich der Infrastruktur ihr grundgesetzliches geschütztes Recht auf einen eigenen Tarifvertrag. Das ist die gleiche – übrigens durch nichts gerechtfertigte – Verweigerungshaltung wie auch schon 2007/2008 bei den Lokomotivführern, 2014/2015 bei den Zugbegleitern und 2020/2021 bei den Kollegen der weiteren Berufe im Bereich der DB Cargo AG, DB Regio AG und DB Fernverkehr AG. Die Geschichte wiederholt sich also zum vierten Male und die hochbezahlten Manager des roten Riesen verschwenden im-mer wieder Steuergelder, ohne jedwede Aussicht auf Erfolg. Grundgesetzlich geschützte Rechte einer Gewerkschaft und ihrer Mitglieder stehen für niemanden zur Disposition."Inakzeptabel, unsozial, respektlos
"Diese Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite gegenüber den Kernforde-rungen ihrer eigenen Beschäftigten ist nicht nur inakzeptabel, unsozial und respektlos. Sie wirkt überdies demotivierend und wird deshalb von den Ei-senbahnerinnen und Eisenbahnern mit absolut hoher Streikbeteiligung und kämpferischer Entschlossenheit beantwortet", so die GDL.