Feierliches Gelöbnis im Schlosshof
Bundeswehr ist unverzichtbar - nicht nur in Krisenzeiten wie diesen
Fotos: Carina Jirsch
18.11.2023 / FULDA -
In Hessen laufen aktuell die Vorbereitungen für den Aufbau des Heimatschutzregiments 5. Es soll aus etwa 1.200 freiwilligen Reservistinnen und Reservisten bestehen, aufgeteilt auf bis zu zehn Kompanien. Die Stabs-, Versorgungs- und Unterstützungskompanien werden zunächst im thüringischen Ohrdruf beheimatet sein. Dazu kommen die drei bereits bestehenden Heimatschutzkompanien Nordhessen, Mittelhessen und Südhessen. Die Ausbildungen erfolgen ganzjährig durch mobile Teams.
Partnerschaft mit Fulda
Die Freiwilligen sind dann unter anderem für den Schutz kritischer Infrastruktur, die Sicherung der Marsch- und Transportwege und die regionale Hilfeleistung bei Katastrophenlagen zuständig. Die Frauen und Männer werden dafür von ihren Arbeitgebern freigestellt. Eine entsprechende Urkunde zur Partnerschaftserklärung für den Reservedienst der Bundeswehr hat die Stadt Fulda Anfang November entgegengenommen.MP: "Brücken zwischen Bundeswehr und Gesellschaft"
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein sprach den Rekrutinnen und Rekruten am Freitagabend seine Anerkennung aus und wies auf ihren wichtigen Einsatz zum Schutz des Landes hin. Die Frauen und Männer seien ein bedeutender Teil des Militärs und bauten Brücken zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. Die Landesregierung sei besonders stolz darauf, dass Hessen ein eigenes Heimatschutzregiment bekomme, das ebenso von Reservedienstleistenden getragen werde.Letztmals vor 44 Jahren
Für die Stadt Fulda sei es eine große Ehre, die nicht selbstverständlich sei, so der OB. Das letzte Gelöbnis fand in Fulda 1979, vor nunmehr 44 Jahren, statt. "Wir wollen als Stadt Fulda bewusst ein Zeichen für die wehrhafte Demokratie und für die Bundeswehr setzen", betonte Wingenfeld. In den 1279 Jahren der Geschichte des Klosters und der Stadt habe es immer wieder Krieg und Verwüstungen gegeben. Im Zweiten Weltkrieg starben 1600 Menschen durch den Bombenkrieg. "1945 brachte die US-Armee die Demokratie zu uns nach Fulda. Das erste Hauptquartier der US-Armee ist nur etwa 100 Meter entfernt. Bis 1994 war die US-Armee auch in unserer Stadt Garant für die Freiheit. Wir alle lebten hier in unmittelbarer Nähe zur innerdeutschen Grenze und erlebten den ,Kalten Krieg' bis 1989"."Wer Frieden erreichen will, der muss zur Verteidigung bereit sein!", so der OB, der betonte: "Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns nicht nur in der Theorie, sondern ganz konkret vor Ort zu einer wehrhaften Demokratie bekennen".
Die Stadt Fulda habe bereits 1959 die Patenschaft für das "Minenjagdboot Fulda" übernommen und sei - wie bereits erwähnt - offiziell Partner für die Reservisten und das 5. Heimatschutzregiment sowie regelmäßig Gastgeber für den "Tag der Reservisten". Wingenfeld: " Und wir fühlen uns geehrt, dass Ihr Gelöbnis heute hier stattfindet. Nicht nur als Oberbürgermeister der Stadt Fulda, sondern auch als amtierender Präsident des Hessischen Städtetages möchte ich dafür werben, dass wir durch Gelöbnisse in den Städten vor Ort ein Bekenntnis zur Bundeswehr und zum Heimatschutz abgeben". Er dankte dem Fuldaer Bundestagsabgeordneten Michael Brand dafür, dass er sich von Anfang an für diese Idee eingesetzt habe.
Als deren Vertreter blickte Philipp Dehmont zurück auf die Zeit der Ausbildung, die durch Aneignung von militärischem Wissen, aber auch durch Kameradschaft geprägt gewesen sei. "Wir sind zusammen gewachsen", betonte er stolz. Es habe schöne Momente gegeben, "aber wir wurden auch auf den Ernstfall vorbereitet".
Selbst aktiv werden
Für Interessierte, die sich im Heimatschutz engagieren möchten, steht das Callcenter des Landeskommandos Hessen unter der Telefonnummer 0611- 799 8111 für alle Fragen rund um das neue Heimatschutzregiment 5 zur Verfügung. (Bertram Lenz) +++