Handball-Landesliga

Rotenburgs Trainer Fitozovic: Jetzt ein Sieg, das wäre unser größter Wunsch

Fehlen der TG Rotenburg schmerzhaft: die Balic-Brüder
Archivfoto: Jonas Wenzel/yowegraphy

17.11.2023 / ROTENBURG/F. - Leichte Spielzeiten sehen anders aus. Die Handballer der TG Rotenburg kennen sich mit einer Saison, die man als schwierig etikettieren kann, aus. Zur Genüge. Vor wenigen Monaten schafften sie auf den letzten Drücker den Klassenerhalt - ein Erfolg. Aktuell befinden sie sich wieder in diesem Hamsterrad. Vorletzte sind sie in der mit 15 Mannschaften besetzten Liga; gegen Ost-Mosheim glückte in bisher neun Spielen ein einziger Sieg. Um so wichtiger, wenn am Samstag der zweite folgen würde: im Heimspiel gegen die SVH Kassel (17.30 Uhr in der Albert-Schweitzer-Schule am Breitinger Kirchweg). 


Die Rotenburger wussten, dass ihnen eine schwierige Saison bevorstehen würde. Personell tat sich einiges bei der TGR. Die Balic-Brüder Boze und Tomislav gingen (nach Wollrode), ebenso verließen Peter Cutura (nicht mehr aktiv), die Hagemann-Brüder Janik (nach Ostheim) und Luca (studiert in Kassel, noch ohne Verein; gibt's ein Engagement in Schauenburg?) und Jan Dobriczkowski (nach Körle) den Verein. 

Dem aber standen einige Neue gegenüber. Der Ukrainer Oleksandr Tsymbaliuk etwa, auf den Ex-Trainer Robert Nolte große Stücke hält, "ein irres Talent. Ein Instinkt-Handballer. Mit viel Athletik". Oder der aus Eschwege gekommene Alin-Georgian Smeu. Hinzu kommen Franzisko Zuparic und TGR-Rückkehrer Lukas Günther (bei von Werra WHO). Nicht zuletzt der erfahrene Hersfelder Sascha Kepert. 

Jörg Ebenhoch: Die wichtigen Spiele kommen noch

Der Sportliche Leiter Jörg Ebenhoch schätzt ein: "Wir hatten eine ganz schlechte Vorbereitung. Nicht zuletzt durch die Ferienzeit. Bald kamen viele Verletzungen und Erkrankungen hinzu. Erst am vorletzten Wochenende konnten wir ansatzweise mal in guter Besetzung spielen." Sei's drum. Jetzt blickt er voraus. "Die wichtigen Spiele kommen jetzt noch." Zunächst gegen die Sportvereinigung Harleshausen aus Kassel, dann gegen Schlusslicht Alsfeld. 

"Ein Sieg am Samstag, das wäre unser größter Wunsch", sagt der neue Coach Mensur Fitozovic, der mit Beginn dieser Saison von Nolte übernahm. Dabei ist die personelle Situation nicht eben rosig. Tsymbaliuk fällt wegen eines Handbruchs aus, und Oliver Holls Einsatz ist wegen seines lädierten Knies offen. Doch der Coach nimmt es, wie es kommt. Und so, wie es ist. Auch Erwartungen und Ziele in der Saison gehören dazu. "Wir betrachten das realistisch und können einschätzen, dass es eine schwierige Saison wird."

Fitozovic ist in Handball-Kreisen alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. 1992 kam der gebürtige Bosnier, der dort für den Drittligisten Samac spielte, nach Deutschland. Mit 47 war der positiv Handball-Verrückte noch aktiv - für Wollrode. In den 1990er-Jahren spielte er für die zweite Mannschaft des Bundesligisten MT Melsungen, seit 1998 ist er Spielertrainer. Neben Wollrode zählte auch Eintracht Böddiger zu seinen Stationen - hier war er zweimal vier Jahre. Auch einen Rotenburger Stallgeruch hat er: bei der TGR war er ebenfalls Spielertrainer. Sechs Jahre.

Doch jetzt möchte der 53-Jährige erst einmal einen Sieg am Samstag gegen die SVH Kassel. (wk) +++





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