Michael Brand (MdB/CDU) wird heute 50

Über Situationen, die Mut zum Anecken erfordern, und die Liebe zur Heimat

Ein sehr geerdeter, der Heimat verbundener Politiker: Michael Brand feiert heute seinen 50. Geburtstag.
Fotos: O|N - Archiv / Jirsch, Engel, Auth

19.11.2023 / REGION - Es wäre einfach gewesen, einen Geburtstags-Glückwunsch-Artikel über Michael Brand zu schreiben – garniert mit den üblichen Fakten: Dass der am heutigen 19. November 50 Jahre alt gewordene dreifache Familienvater seit 2005 (!) für die CDU im Bundestag sitzt, mit Hartnäckigkeit die Interessen seines stets direkt gewonnenen Wahlkreises 174 (Fulda/Rhön/Vogelsberg) vertritt, ein vehementer Verfechter der Menschenrechte ist, den Dalai Lama einen Freund nennt und sein humanitäres Handeln aus tiefster christlicher Überzeugung heraus geschieht. Hätte man machen können, und man wäre dem eingefleischten Fan des 1. FC Köln und der Band "BAP" vielleicht nicht ganz so gerecht geworden. 


Also erschien es angebracht, dem heutigen Jubilar Fragen zukommen zu lassen. Und sich selbst zu beschreiben. 

O|N: Was bedeutet Ihnen der 50. Geburtstag?

Michael Brand: 
Vor allem das Zusammensein mit Familie und guten Freunden, um einen runden Geburtstag zu feiern. Es liegt eine Menge hinter einem, noch eine Menge vor einem. Ein guter Zeitpunkt eigentlich.

O|N: Wie wichtig ist Ihre Familie für Sie?

Michael Brand: 
Sie ist das Wichtigste für mich.

O|N: Welche Rolle liegt Ihnen lieber – Politiker oder Menschenrechtler?

Michael Brand: 
Da gibt's kein Entweder-oder, sondern ein: Beides gehört zusammen. Menschenrechte sind politisch. Mich hat dabei eine Zeit geprägt, als ich mit Anfang 20 den Krieg in Bosnien sah, später den Genozid in Srebrenica, dann auch sozusagen eine Wiederholung im Kosovo. Meine Zeit damals in Sarajevo, dort zu helfen, eine Menschenrechtsorganisation aufzubauen, auch aus dem Kriegsgebiet zu berichten: Das alles hat mich sehr sensibilisiert, nicht nur Überschriften, sondern das einzelne Schicksal, das unendliche Leid der Opfer zu sehen. So wie es heute leider schon wieder ist, zum Beispiel in der Ukraine.

O|N: Gibt es Vorbilder, die prägend für Sie (gewesen) sind?

Michael Brand: 
Schwierig, jetzt Einzelne zu nennen. Es gibt Beispiele aus Geschichte und Gegenwart, und es gibt sehr beeindruckende Menschen, denen ich begegnet bin, wie dem Dalai Lama und viele bekannte wie unbekannte, mutige Menschen. In meinem Bundestagsbüro gibt es ein Gemälde von Mutter Teresa. Aber auch ganz einfache Leute, die sich ohne Öffentlichkeit für andere einsetzen, beeindrucken mich sehr.

O|N: Haben Sie ein Motto/Leitmotiv?

Michael Brand: 
"Wir wollen nicht stumme Hunde sein.": Dieser Ausspruch von Bonifatius begleitet mich schon lange. Seine Haltung ermutigt auch für Situationen, in denen man auch mal anecken, die Ruhe der richtigen Sache wegen auch mal stören muss. 

O|N: Engagement für die Allgemeinheit: Wie wichtig ist Ihnen das?

Michael Brand: 
Das ist ein Teil meines Lebens. Wäre mir das nicht so wichtig, würde ich wahrscheinlich nicht so viel Energie hereinstecken, auch Dinge zu verändern, die nur schwer zu verändern sind. Und natürlich sind es auch hier ganz oft die einzelnen Fälle, die Einzelschicksale, die einen antreiben. Neben den großen Themen. Erfüllend ist für mich zum Beispiel die konkrete Arbeit mit einem sehr engagierten Team als Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins Fulda.

O|N: Können Sie mit dem Begriff "Heimatliebe" etwas anfangen, und verbinden Sie dies auch mit der osthessischen Region?

Michael Brand: 
Natürlich kann ich damit etwas anfangen! Ich liebe meine Heimat, bin hier tief verwurzelt. Fulda ist die Perle, Engelhelms mein Heimathafen und der Florenberg der Nabel der Welt (lacht). Und natürlich sind wir das beste Stück Deutschland, das es gibt! Die Menschen, die Landschaft, der Einsatz für andere. Alles, was uns so ausmacht. Ich glaube, alle von hier lieben es, kann es mir gar nicht anders vorstellen. 

O|N: Sie sind ja nicht nur in Fulda bekannt, sondern unter anderem auch "Ehrenstrolch" von Lauterbach. Liegt Ihnen die Rhön näher oder der Vogelsberg?

Michael Brand: 
Zum gesamten Bundestagswahlkreis gehören Fulda, die Rhön und der Vogelsberg. Und in der Familie Brand gibt es alles, sozusagen völkerverbindend: Brands sind Fuldaer, bei meinen Großeltern mütterlicherseits habe ich so ziemlich alle Ferien auf dem Bauernhof im Schlitzerland verbracht und mit angepackt. Es ist eine gesegnete Gegend, mit geerdeten Leuten, und diese direkte Art schätze ich auch heute als Abgeordneter. Und ich gehöre, dank der fröhlichen Lauterbacher, sicher zu den wenigen Abgeordneten, die sich auch offiziell "Strolch" nennen dürfen!

O|N: Wie wird man als Osthesse ein solch überzeugter Fan der "Geißbock-Elf" 1. FC Köln?

Michael Brand: 
Wenn der Virus des Effzeh einen infiziert hat, dann ist man machtlos. Der Club, die Fans, der Dom, der Karneval, das ganze Paket, spürbar anders. Und das kam so: In der Fußball-Mannschaft meines Heimatvereins, des SV Engelhelms, haben wir als Kinder das Vorspiel zur Uwe-Seeler-Traditionself gemacht. Da hat mir Wolfgang Overath imponiert, später haben wir den ruhmreichen FC gegen Borussia Fulda in der Johannisau gesehen, und mein Studium im Rheinland hat den Rest besorgt. Und leidensfähig, das muss man sein – beim FC und in der Politik.

Anmerkung der Redaktion: Besten Dank für das Entgegenkommen beim Erstellen dieses kleinen, sehr persönlich gehaltenen Fragebogens. Herzliche Glückwünsche zum heutigen 50., weiterhin viel Gesundheit und Erfolg beim Einsatz für unsere Region in Berlin. (Bertram Lenz) +++  







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